Regulierung

Argentinische Banken überwachen Nutzer von Kryptowährungen


Kompakt:

  • Die Argentinische Zentralbank will Nutzer von Kryptowährungen vollständig überwachen.
  • Dazu hat sie die Banken des Landes aufgefordert, umfassende Informationen über Firmen und Anleger zu sammeln.
  • Die Zentralbank bestätigte den Vorgang gegenüber lokalen Medien und gab vor, dass die Maßnahmen dabei helfen sollen, Kryptowährungen besser zu regulieren.

Am 2. April verbreitete sich in der argentinischen Bitcoin-Community das Gerücht via Social Media, dass die argentinische Zentralbank umfassende Informationen über Anleger und Nutzer von Kryptowährungen sammelt. Dabei sollen die Banken des Landes dazu aufgefordert worden sein, die Transaktionsdaten ihrer Kunden zu übermitteln, die Geschäfte mit einschlägig bekannten Services der Krypto-Branche tätigen oder vermutlich in Kryptowährungen investiert sind.

Erfasst werden die Meldeadresse, die Steuernummer, das Bankkonto, die Art des Kontos und die Verfügungsberechtigten des Kontos. Im Prinzip werden argentinische Anleger damit komplett durchleuchtet. Gegenüber dem Magazin Infobae bestätigte ein Sprecher der Zentralbank die Maßnahme. Angeblich soll sie dazu dienen zu evaluieren, ob Nachholbedarf bei der Regulierung des Marktes besteht.

Argentinischer Peso ist instabil

Es liegt nahe, dass die Zentralbank verhindern möchte, dass die eigenen Bürger „fahnenflüchtig“ werden und auf Kryptowährungen setzen. Den Handel mit Devisen kann man relativ gut überwachen, aber Peer-to-Peer-Transaktionen bereiten in dieser Hinsicht sicherlich mehr Kopfschmerzen.

Argentinien ist hoch verschuldet und der Peso ist eine extrem schwache Währung. Im Januar 2021 konnte man sich darüber freuen, dass die Inflation im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr auf 36,1 % gesunken war. Eine traurige wie auch skurrile Situation, die Bitcoin und andere Kryptowährungen in dem Land zu einer echten Alternative machen.

Bisher scheiterten auf internationaler Ebene alle Maßnahmen und Versuche, dem Land zu helfen und die durch Corona bedingte Wirtschaftskrise hat Anteil daran, dass sich die Situation auf absehbare Zeit nicht ändern wird. Ob die Politik und die staatlichen Institutionen mehr Vertrauen bei den Bürgern schaffen können, indem sie Anleger aller Größenordnung überwachen, ist mehr als fraglich. Gleichermaßen werden Kryptowährungen die Probleme in dem lateinamerikanischen Land nicht lindern können, weil diese struktureller Natur sind.

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