- Bei der Governance von Arbitrum kam es zu einem Zerwürfnis.
- Die Community stimmte gegen einen Vorschlag der Stiftung.
- Diese setze ihn teilweise trotzdem um und verkaufte 10 Millionen ARB.
Governance wird gemeinhin als wichtiger Bestandteil der DeFi-Ökonomie erachtet. Investoren, die den Token halten, werden damit zu Shareholdern und erlangen Stimmrechte. Naturgemäß entsteht ein Zerrbild, weil die größten Investoren das Stimmgewicht auf sich vereinen. Nicht so jedoch bei der ersten Abstimmung des Arbitrum-Protokolls.
Die Arbitrum Foundation wollte einen Beschluss ratifizieren lassen, der u. a. vorsah, dass sie zur Finanzierung 750 Millionen ARB erhalten sollte. Allerdings war die Mehrheit gegen den Vorschlag, was zu einem Konflikt führte. Denn nach eigener Darstellung wurde die Stiftung ohne eigene Gelder gegründet und benötigt die Mittel dringend, um ihre Aufgaben wahrzunehmen.
Demnach war der Zugriff auf die Mittel bereits beschlossene Sache und damit verkaufte die Arbitrum Foundation 10 Millionen ARB. Die Community, welche mit rund 78 Prozent gegen das Proposal gestimmt hatte, fühlte sich übergangen.
Der Markt reagiert negativ auf die Entscheidung
Dies hatte nicht nur ein riesiges Drama auf Twitter zur Folge, sondern auch sehr konkrete Auswirkungen auf den Markt. Arbitrum profitiere insbesondere von der medialen Aufmerksamkeit rund um seinen Airdrop.
Doch nachdem sich Stiftung über die Mehrheit der Investoren hinweggesetzt hatte, fiel der ARB-Kurs um rund 6 Prozent. In der Zwischenzeit setzte eine leichte Erholung ein, die der Schadensbegrenzung durch die Arbitrum Foundation geschuldet sein dürfte.
Sie stellte klar, dass man nicht plant, dauerhaft Token im größeren Umfang abzustoßen. Außerdem versprach man, die restlichen Bestandteile des zur Abstimmung gestellten Vorschlags in kleinere Teile zu zerlegen. Diese will man erneut zur Abstimmung stellen, um dem Prinzip der Governance gerecht zu werden. Das Drama um den Vorfall kann man für den Ruf von Arbitrum getrost als Totalschaden bezeichnen. Schließlich wird erneut deutlich, dass sich die Strukturen im DeFi-Sektor immer den mächtigsten Interessengruppen unterordnen müssen. Basisentscheidungen bleiben somit weiterhin eine unerreichbare Wunschvorstellung.