Der Bitcoin-Kurs ist unter die psychologisch wichtige Marke von 100.000 US-Dollar gefallen und liegt zum Zeitpunkt der Erstellung des vorliegenden Artikels bei 96.819 US-Dollar. Dabei handelte es sich jedoch nicht um ein isoliertes Ereignis, denn auch wichtige Indizes wie der S&P 500, der Nasdaq 100 und sogar der DAX drehten ins Minus. Abverkäufe zum Jahresende sind nicht untypisch, allerdings wecken sie in Bezug auf den Kryptomarkt böse Erinnerungen.
Denn bislang kannte der Markt bullische und bärische Zyklen, die ausgehend vom Bitcoin-Halving immer wieder das Geschehen bestimmten. Wenn man daran glaubt, dass sich die Vergangenheit wiederholt, dann wäre jetzt die Zeit reif für einen Trendwechsel. Sollte sich das bewahrheiten, dann blickt der Markt bis zum Halving im Jahr 2028 einer Flaute entgegen.
Mit dieser Perspektive auf die aktuellen Kurseinbrüche dürften viele Anleger vertraut sein, was die Abverkäufe sogar noch verstärkt. Den Sinneswandel belegen auch die ETF-Daten, denn binnen zwei Wochen wurden 2,64 Milliarden US-Dollar aus den Bitcoin-ETFs abgezogen.
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Zcash und Monero trotzen dem Abverkauf
Einzig die beiden „Privacy Coins“ Zcash und Monero scheinen nicht betroffen zu sein. Zuletzt hatte insbesondere Zcash eine fulminante Kursrallye hingelegt. Weil es bei der danach einsetzenden Korrektur nicht zu einem brutalen Abverkauf kam, besteht jetzt Hoffnung, dass sich der Trend später fortsetzen könnte.
Gleichermaßen erscheint es fragwürdig, dass im Privacy-Segment ein starkes Kurswachstum herrschen kann, wenn mit Bitcoin und Ethereum die Säulen des Marktes ins Wanken geraten.
Sofern die Abverkäufe nicht nachlassen sollten, ist schlussendlich noch die Frage, was mit den unzähligen Treasury-Unternehmen passieren wird. Viele dieser Firmen sind nicht solide aufgestellt, haben sich aber hohe Summen am Kapitalmarkt verschafft. Weil sie zwischenzeitlich nicht nur in Bitcoin, sondern auch in Ethereum und viele andere Altcoins investiert haben, könnten sie zu einem Risiko für den Markt werden. Fallen die Kurse nämlich unter ein bestimmtes Niveau, dann kann es passieren, dass schwächere Marktteilnehmer gezwungen sind, ihre Positionen wenigstens teilweise aufzulösen. Dies könnte theoretisch zusätzlichen Druck auf die jeweiligen Kryptowährungen ausüben.
Wird die Fed einspringen?
Mit Blick auf die makroökonomischen Faktoren ist jedoch noch nicht das letzte Wort gesprochen. Weil Bitcoin nicht isoliert einbricht, kann man davon ausgehen, dass übergeordnete Zusammenhänge eine wichtige Rolle spielen. Gemeint ist damit die Fed, die zuletzt das Ende von QT ankündigte, was im Dezember bevorsteht.
Viele Analysten gehen davon aus, dass sie nach dem Ende der Straffung im Jahr 2026 zum Easing übergehen wird. Die große Hoffnung bleibt also, dass die Fed gezwungen ist, im übertragenen Sinne den Gelddrucker anzuwerfen und damit für eine Fortsetzung der Bitcoin-Rallye sorgen wird.
Für Privatanleger ist es naheliegend, auf den Spotmarkt zu setzen. Geht diese Rechnung nämlich nicht auf, dann lassen sich mit DCA-Strategien langfristig Positionen aufbauen, wenn der Kryptomarkt in den Winterschlaf geht. Sollte die Fed jedoch einen entscheidenden Beitrag leisten, dann nimmt man ohne Liquidationsrisiko die komplette „Upside“ dieser unsteten Situation mit.

