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Selbstverwahrung: Warum Bitcoin so leicht verloren gehen kann

Bitcoin im Sand
Bildquelle: © stock.adobe.com

Wer seine Coins selbst sichert, trägt nicht nur Verantwortung für Passwörter und Backups – er muss auch frühzeitig an die Frage denken, wie man Bitcoin vererben kann. Denn die Selbstverwahrung gilt zwar als Königsweg unter Bitcoinern, doch die Freiheit hat ihren Preis: Mit der alleinigen Kontrolle wächst auch das Risiko, alles zu verlieren.

Ein Bericht des Blockchain-Analyseunternehmens Chainalysis schätzt, dass rund 20 Prozent aller jemals geschürften Bitcoin unwiederbringlich verloren sind. Das entspricht mehr als 3,7 Millionen BTC, die heute im Wert von zig Milliarden Dollar nicht mehr zugänglich sind. Ursachen dafür sind oft unspektakulär: vergessene Passwörter, verlorene Zugangsdaten oder beschädigte Datenträger.

Eines der bekanntesten Beispiele ist der Brite James Howells, der 2013 eine Festplatte mit rund 8.000 Bitcoin versehentlich entsorgte. Sein späterer Versuch, die Platte auf einer Mülldeponie wiederzufinden, blieb erfolglos. Auch Fälle von Anlegern, die ihre Passwörter nicht mehr kennen, sorgen immer wieder für Schlagzeilen. So hatte ein US-Amerikaner nur noch zwei Versuche, sein Wallet zu entsperren – andernfalls wären seine über 200 Millionen Dollar in Bitcoin für immer verloren.

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Doch auch Hardware-Wallets sind keine Garantie. Defekte Geräte, schlampige Backups oder falsch notierte Seed-Phrasen führen ebenfalls dazu, dass Guthaben für immer verschwindet. „Bei Bitcoin gibt es keinen Kundendienst“, warnte einst der Autor Andreas Antonopoulos. Wenn man den Private Key verliert, dann verliert man im Ergebnis sein Geld.

Ein weiteres Risiko wird häufig unterschätzt: der Tod des Eigentümers. Während klassische Vermögenswerte über Banken oder Notare geregelt weitergegeben werden, gibt es für Kryptowährungen keine standardisierten Verfahren. Ohne klare Anweisungen haben die Erben keinen Zugriff – und ganze Familienvermögen können im digitalen Nirwana verschwinden.

Damit zeigt sich: Selbstverwahrung ist nicht nur eine technische, sondern auch eine planerische Herausforderung. Wer seine Coins wirklich sichern will, muss sowohl an den Alltag als auch an die Zukunft denken. Nur ein bewusster Umgang mit Private Keys und Seed-Phrasen garantiert, dass Bitcoin nicht schon zu Lebzeiten oder spätestens im Erbfall verloren gehen.

Vorsorge als Schlüssel

Die hohe Zahl verlorener Coins macht deutlich, dass Selbstverwahrung zwar maximale Unabhängigkeit bedeutet, aber nur dann sinnvoll ist, wenn Nutzer klare Vorkehrungen treffen. Dazu gehört vor allem, dass die Verwahrstrategie verständlich dokumentiert ist und nicht nur aus einem Zettel mit einer 24-Wörter-Seed-Phrase besteht. Wer etwa komplexe Verschlüsselungsverfahren nutzt oder Passwörter verschachtelt, sollte dafür sorgen, dass eine vertrauenswürdige Person im Ernstfall dennoch Zugang erhält.

Gerade mit Blick auf die nächste Generation zeigt sich, dass es nicht reicht, Bitcoin sicher zu speichern – man muss auch sicherstellen, dass die Werte im Erbfall nicht blockiert sind. Immer mehr Fachleute empfehlen, eine Kombination aus technischer Sicherheit und rechtlicher Vorsorge zu schaffen. Dazu zählen etwa Anweisungen im Testament, die Regelung von Multi-Signature-Wallets oder die Hinterlegung von Wiederherstellungsinformationen bei spezialisierten Treuhändern.

Damit erhält das Thema Selbstverwahrung eine neue Dimension: Es geht nicht nur darum, Risiken im Alltag zu vermeiden, sondern auch darum, digitales Vermögen planbar zu machen. Wer sich frühzeitig um diese Fragen kümmert, schützt nicht nur sich selbst vor Verlust, sondern bewahrt auch seine Erben davor, dass ein Nachlass in der Blockchain verschwindet.

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