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MicroStrategy hält 553.555 BTC: Wie riskant ist die Konzentration?


MicroStrategy hat in der vergangenen Woche weitere 15.355 Bitcoin erworben. Das geht aus einer aktuellen Mitteilung des Unternehmens an die US-Börsenaufsicht SEC hervor. Der Zukauf erfolgte im Zeitraum vom 21. bis zum 27. April 2025 und hatte ein Volumen von rund 1,42 Milliarden US-Dollar bei einem durchschnittlichen Kaufpreis von 92.737 US-Dollar pro Bitcoin.

Damit hält MicroStrategy nun insgesamt 553.555 Bitcoin. Der durchschnittliche Kaufpreis über alle Bestände hinweg beträgt 68.459 US-Dollar pro Bitcoin, was einem aggregierten Investitionsvolumen von rund 37,9 Milliarden US-Dollar entspricht.

Finanziert wurden die jüngsten Käufe durch zwei sogenannte At-the-Market-Programme, bei denen MicroStrategy Aktien der Klassen MSTR und STRK ausgegeben hat.

Dabei steht MSTR für die reguläre Stammaktie des Unternehmens. STRK hingegen ist eine neu eingeführte Vorzugsaktie („8.00% Series A Perpetual Strike Preferred Stock“), die eine jährliche Dividende von 8 % bietet und an der Nasdaq separat gehandelt wird. Durch diese Struktur kann MicroStrategy zusätzliches Kapital aufnehmen, ohne die bestehenden Stammaktien zu stark zu verwässern.

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Das Spiel mit dem Feuer

Der Zukauf hat trotz seines hohen Volumens keinen nennenswerten Effekt auf den Markt gehabt. Der Bitcoin-Kurs notiert immer noch knapp unterhalb des Widerstands von 95.000 US-Dollar. Das Narrativ von den durch Michael Saylor angetriebenen Bitcoin-Käufen verliert an Zugkraft. Die meisten Anleger dürften eher damit rechnen, dass es er weiter zukauft. Interessanter ist hingegen die Frage, ob ihm irgendwann das Geld ausgeht.

Denn MicroStrategy bezahlt seine Schulden mit Unternehmensaktien, weil die Einnahmen aus dem Kerngeschäft nicht ausreichen. Sollten sich irgendwann keine Geldgeber mehr finden, dann wäre es besser, wenn Bitcoin auch ohne die Schützenhilfe von Michael Saylor einen Kursanstieg erlebt. Andernfalls könnte das Unternehmen in eine schwierige Situation geraten. Kurz- bis mittelfristig dürfte das zwar nicht der Fall sein, aber langfristig wäre eine Kombination aus fehlendem Kapital und sinkendem Kurs tödlich für das Unternehmen und den Gesamtmarkt.

Unter normalen Umständen kann der Markt nämlich den Verkauf mehrerer Tausend BTC verkraften. Ein Beispiel dafür ist der Bitcoin-Verkauf deutscher Behörden im Sommer 2024. Weil sich bei MicroStrategy jedoch immer mehr BTC konzentriert, würde ein Kollaps ein beispielloses Marktbeben auslösen.

Noch ist man zwar weit davon entfernt, aber der Kryptomarkt ist bislang in absoluter Regelmäßigkeit zusammengebrochen. In der Vergangenheit gab es 2014 die Pleite von Mt. Gox, die ICO-Blase im Jahr 2018 und zuletzt im Jahr 2022 den FTX-Skandal. Wäre es also verwunderlich, wenn in ein paar Jahren MicroStrategy auf der Kippe steht? Wahrscheinlich nicht, aber das Unternehmen bekommt sogar Konkurrenz.

Twenty One will auch Bitcoin horten

Seit Kurzem sorgt das Unternehmen Twenty One Capital für Aufsehen. Es verfolgt eine ähnliche Strategie wie MicroStrategy und will systematisch Bitcoin akkumulieren. Dabei setzt Twenty One auf eine Mischung aus Eigenkapitalfinanzierung und Fremdkapital, um schnell eine erhebliche BTC-Position aufzubauen.

Einerseits könnte dies kurzfristig für zusätzliche Nachfrage sorgen und den Bitcoin-Preis stabilisieren oder sogar in die Höhe treiben. Andererseits erhöht sich dadurch auch das systemische Risiko im Markt. Wenn immer mehr Bitcoin bei wenigen, kreditfinanzierten Akteuren konzentriert werden, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein späterer Liquidationszwang – sei es durch Margin Calls, Refinanzierungsprobleme oder Insolvenz – einen Dominoeffekt auslösen könnte.

Twenty One ist derzeit noch weit davon entfernt, die Größenordnung von MicroStrategy zu erreichen. Sollte es dem Unternehmen jedoch gelingen, signifikante Mengen an Bitcoin zu akkumulieren, würde es die Abhängigkeit des Marktes von einzelnen Akteuren weiter verschärfen.

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