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US-Bitcoin-Reserve droht zu scheitern: ETF-Abverkäufe erschüttern den Markt


Die US-Bitcoin-Reserve war bislang die große Hoffnung und sorgte dafür, dass Bitcoin (BTC) deutlich stabiler blieb als andere Kryptowährungen – darunter Ethereum (ETH), dessen schlechtere Performance weitestgehend hausgemacht ist. Jetzt wird der Markt allerdings erschüttert, denn es fließt Geld aus den Bitcoin-ETFs ab, wie die jüngsten Flow-Daten eindrucksvoll belegen.

Seit dem 18. Februar flossen 1,06 Milliarden US-Dollar aus den Spot-Bitcoin-ETFs ab. Davon entfielen 516 Millionen Dollar allein auf den gestrigen Handelstag, was sich mit dem vollzogenen Kurseinbruch deckt. Allerdings liefern die ETF-Flows selbst nicht den Grund für die Abverkäufe, sondern sie sind eher Symptom als Ursache.

Ein möglicher Grund für die Abverkäufe ist die Tatsache, dass das Thema Bitcoin-Reserve auf Bundesebene in den Vereinigten Staaten bislang auf wenig Gegenliebe stößt. Da sich dort Misserfolge einstellen, scheinen sich einige Marktteilnehmer von der Idee zu verabschieden, dass Bitcoin Teil einer nationalen Reserve wird.

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Bereits fünf Bundesstaaten sind raus

Insgesamt 25 US-Bundesstaaten haben bislang Gesetzesentwürfe zur Umsetzung einer Bitcoin-Strategie eingebracht, wovon nur sieben eine Bitcoin-Reserve im eigentlichen Sinne vorsehen.

In Montana fand der Gesetzesentwurf „House Bill No. 429“, der ein staatliches Einnahmenkonto für Investitionen in Edelmetalle und digitale Assets vorsah, keine Mehrheit. Nachdem das „House Business and Labor Committee“ mit einer knappen 12-8-Mehrheit grünes Licht gegeben hatte, stimmte das Repräsentantenhaus am 22. Februar mit 59 zu 41 Stimmen dagegen.

In Wyoming scheiterte die „House Bill 201“, die den Staatsschatzmeister ermächtigt hätte, in Bitcoin zu investieren, bereits im Ausschuss und wurde nicht weiterverfolgt. Auch der Gesetzesentwurf „House Bill 1184“ in North Dakota, der eine Bitcoin-Reserve für den Staat einrichten sollte, fand keine Mehrheit und wurde abgelehnt. In South Dakota sieht man ebenfalls keinen Bedarf für Bitcoin und lehnte den entsprechenden Entwurf ab. In Pennsylvania war es „House Bill 2664“, die die Investition staatlicher Gelder in Bitcoin und andere digitale Vermögenswerte ermöglichen sollte. Der Entwurf wurde am 19. November 2024 dem Finanzausschuss zugewiesen und scheiterte dort.

Dieses Lagebild gibt wenig Anlass zu Optimismus, dass Bitcoin als staatliches Reserve-Asset Karriere macht. Allerdings gilt weiterhin das Prinzip Hoffnung, denn 18 weitere Bundesstaaten sind noch dabei, etwaige Beschlüsse durch die Gremien zu bringen. In zwei weiteren Bundesstaaten steht eine Entscheidung bald bevor, nämlich in Utah und Arizona. Dort ist man bereits in einem fortgeschrittenen Stadium. Sollten die Vorschläge zu einer Bitcoin-Reserve jedoch auch dort scheitern, wäre das ein denkbar schlechtes Signal.

Trump hat nicht direkt Ja gesagt

In den ersten 48 Stunden seiner Amtszeit setzte Donald Trump einen Beschluss nach dem anderen um. Medienwirksam trat er bei der Unterzeichnung seiner Direktiven auf. So dürfen etwa Transpersonen nur noch ihr biologisches Geschlecht in Reisepässen angeben. Diesen Enthusiasmus ließ der US-Präsident bei der nationalen Bitcoin-Reserve jedoch vermissen.

Es gibt einen Ausschuss, der die gesamte Angelegenheit prüft, aber es gab keine direkte Anweisung von Trump, etwas Konkretes umzusetzen. Das bedeutet nicht, dass Trump die Bitcoin-Reserve ablehnt – ein direkter Widerspruch zu früheren Aussagen wäre wohl kaum in seinem Interesse. Während seiner ersten Amtszeit änderte er jedoch auch seine Meinung zu bestimmten Themen.

Es könnte sein, dass die Bildung des Ausschusses für ihn ein Ausweg ist, um der Reserve am Ende eine Absage zu erteilen, ohne den Eindruck zu erwecken, federführend zu sein. Betrachtet man die bisherigen Beschlüsse auf Bundesebene, entsteht der Eindruck, dass die Spitzenpolitik noch nicht bereit für diesen Schritt ist. Was nicht ist, kann aber noch werden. Der aktuelle Kurseinbruch ist für Optimisten eine Gelegenheit zum Nachkaufen. Allerdings sollten sich Anleger darauf einstellen, dass eine weitere Talfahrt droht, falls weitere Bundesstaaten oder gar das Weiße Haus den Daumen senken.

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