Die Bitcoin-ETFs heilen den Markt vollständig, nachdem die Abverkäufe durch deutsche Behörden, die Rückzahlung an die Gläubiger von Mt. Gox den Markt belastet haben. Die meisten Gläubiger warten jedoch noch ab, bis einige Formalitäten geklärt sind und sie ihre Coins in Empfang nehmen können. Damit haben ihre Abverkäufe noch gar nicht richtig angefangen, aber zur allgemeinen Verunsicherung beigetragen.
Während theoretisch weitere 9 Milliarden US-Dollar in Bitcoin in den Markt sickern könnten, sind deutsche Behörden „trigger happy“ und schicken sich an, die 50.000 BTC aus dem Movie-2K-Verfahren vollständig aufzulösen. Laut der Blockchain-Analyse Plattform Arkham Intelligence verbleiben lediglich 15.552 BTC im Wallet der Behörden. Damit kann man Bitcoin im Gegenwert von nur noch 900 Millionen US-Dollar in den Markt kippen.
Dass die deutschen Behörden schonungslos abverkaufen und niemand darüber nachdenkt, die unverhofften Einnahmen als Investition in Betracht zu ziehen, hat für breite Kritik innerhalb der Branche gesorgt. Noch mehr ist man jedoch über das stümperhafte Vorgehen der Behörden empört, mit dem eigentlich nicht zu rechnen war. Zum einen stößt auf, dass man mit dem Verkauf zum US-Nationalfeiertag am 4. Juli begann, also zu dem Zeitpunkt, an dem die Liquidität aus dem US-Markt fehlt. Zum anderen machte man keine OTC-Deals mit Market-Makern, sondern transferierte Bitcoin auf einschlägige Börsen und hämmerte hohe Beträge in die Orderbücher.
Erst in den letzten Tagen waren Transaktionen an einschlägige Wallets zu beobachten, die Market-Makern zugeordnet werden. Sie fädeln in der Regel Millionendeals hinter den Kulissen ein und bedienen dann gezielt über einen langen Zeitraum die Orderbücher an den Börsen. Die Differenz zwischen diesen Deals und den Verkäufen am Spotmarkt sowie OTC-Desks sind am Ende ihr Gewinn, die Preisschwankungen am Markt ihr ständiges Risiko. Offensichtlich sind sächsische Behörden risikoavers, nehmen aber in Kauf, dass ihr ungeschicktes Verhalten möglicherweise den Markt in Aufregung versetzt und damit ihren eigenen Ertrag schmälert.
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Die ETF Flows stabilisieren die Situation
Ob die Ursache für den letzten Kursrutsch tatsächlich in Dresden zu verorten ist, bleibt strittig. Medial lässt sich das Thema prima aufbereiten und über den Staat schimpfen ist nicht nur leicht, sondern auch beliebt. Und so wird das Netz mit einer Flut an Artikeln bombardiert, die im Tenor von einem Kursrutsch sprechen, den Deutschland verursacht hat.
Diese Berichterstattung ist nicht nur tendenziös, sondern sie übersieht die Stärke, die der Markt im Sommer 2024 erlebt. In den letzten vier Handelstagen verzeichneten die Bitcoin-ETFs einen Nettozufluss von 801 Millionen US-Dollar. Die Daten trudeln zeitversetzt ein und wenn sich dieses Bild heute fortsetzt, dann sind die insgesamt 3 Milliarden Dollar, die die „BRD Coins“ wert sind, ein Klacks.
Dass der Markt solche Summen gut verkraften kann, war schon im Vorfeld klar, aber die Daten belegen diese Prognose. Während man also in Sachsen Milliardenbeträge in die Staatskasse stopft, machen sich die ETF-Anleger die Taschen indirekt mit Bitcoin voll. Weil die Sommermonate statistisch gesehen zu den schwachen Phasen des Kryptomarktes gehören, ist das im Endeffekt eine gute Idee. Sofern sich nämlich die Geschichte wiederholen sollte, geht es im September wieder bergauf. Das Halving hat Bitcoin verknappt und der Markt ist relativ trocken und somit besorgt die BRD aktuell die Liquidität in BTC, um die Nachfrage zu füttern. Doch das ist nur der Auftakt, denn es gibt auf der politischen Bühne deutlich wichtigere Ereignisse.
Das letzte Quartal dieses Jahres wird besonders spannend, denn bis dahin fließen die Coins von Mt. Gox in den Markt. Kurz nach Ablauf des Rückzahlungsplans steht in den USA die nächste Präsidentschaftswahl an und sollte Donald Trump eine weitere Amtszeit bekommen, dann könnte das positiv für die US-Branche sein. Trump hat versprochen, die USA nicht nur für Bitcoin, sondern auch für Krypto und Blockchain zu öffnen. Wenn er gewinnt und Wort hält, rechnen viele Beobachter damit, dass er zuerst die SEC zurückpfeifen wird und den juristischen Feldzug gegen die Branche beendet. Angesichts der Zweifel am gesundheitlichen Zustand des amtierenden Präsidenten Joe Biden werden Trump, der seinerseits alles andere als unumstritten ist, gute Chancen eingeräumt.
Neben den ETF Flows, welche den bullischen Trend aufrechterhalten könnten, gesellen sich also noch einige fundamentale Gründe hinzu, warum 2024 für Bitcoin ein besonders gutes Jahr werden könnte.