Recht

Kaution aufgehoben: Bankman-Fried muss ins Gefängnis


  • Der Ex-CEO und Gründer von FTX muss ins Gefängnis.
  • Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er gegen Kautionsauflagen verstoßen hat.
  • SBF sieht seinem Verfahren im Oktober entgegen.

Das zuständige Gericht sieht es als erwiesen an, dass Sam Bankman-Fried wiederholt Zeugen beeinflusst hat. Demnach soll er heimlich Kontakt zu einem ehemaligen Angestellten aufgenommen und zudem der New York Times ein Tagebuch zugespielt haben. Dabei handelt es sich um Auszüge aus den Memoiren von Caroline Ellison, welche als Gespielin von Bankman-Fried galt und ebenfalls eine Managementfunktion innehatte.

Ellison ging sehr früh einen Deal mit der Anklage ein und erwirkte bessere Chancen für sich, indem sie vollumfänglich gegen Bankman-Fried aussagen wird. Denn durch ihre Beteiligung an dem Debakel von FTX und Alameda Research drohten auch ihr hohe Haftstrafen. Das Unternehmensgeflecht, an dessen Spitze Sam Bankman-Fried stand, hat 8 Milliarden US-Dollar Kundengelder veruntreut. Zuletzt kürzte man zwar einige Punkte aus der Anklage weg, aber Prozessbeobachter gehen davon aus, dass SBF dennoch zwischen 20 und 30 Jahren Haft drohen. Die Höchststrafe liegt in seinem Fall allerdings bei über 100 Jahren Haft.

Dadurch, dass Bankman-Fried Zeugen beeinflusst hat, verbessert er die Situation, in die er sich manövriert hat, nicht. Zwar gilt auch für ihn die Unschuldsvermutung, aber angesichts der Fakten, die bereits auf dem Tisch liegen, ist eine Verurteilung mehr als wahrscheinlich.

Verteidigung will Einspruch einlegen

Seine Verteidigung kündigte bereits an, gegen die Entscheidung vorgehen zu wollen. Sie argumentierte zuvor, dass ihr Mandant nur seine Rechte in Anspruch nimmt, wenn er mit der Presse redet. Das sieht die Anklage jedoch ganz anders, weil sie fürchtet, dass SBF die Zeugen diskreditiert und damit Einfluss auf die Geschworenen nimmt.

Jetzt hat der zuständige Richter dem Wunsch der Staatsanwaltschaft entsprochen. Für Bankman-Fried wurde ursprünglich eine Kaution von 250 Millionen US-Dollar hinterlegt. Damit war er damals in den Hausarrest zu seinen Eltern entlassen worden.

Jetzt wird er dem Prozessbeginn in Untersuchungshaft entgegensehen müssen, nachdem er noch vor Ort im Gerichtssaal festgenommen und abgeführt wurde.

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