- Bitcoin startet schwach in den September und der Markt verläuft seitwärts.
- Die starke Korrelation mit dem Aktienmarkt bleibt bisher erhalten.
- Derweil spitzt sich die Energiekrise in Europa zu und dürfte die Wirtschaft schwer beschädigen.
Der Bitcoin-Kurs ist seit dem 27. August sehr träge und selbst das vergangene Wochenende versprach keine Kursausschläge. Damit bestätigt sich die These aus der letzten Marktanalyse, dass der Markt unter den aktuellen Bedingungen nur seitwärts verlaufen oder weiter einbrechen kann.
Dass ein Einbruch bisher nicht erfolgt ist, gibt Grund zur Hoffnung. Denn eine starke Unterstützung im Bereich der 19.000 US-Dollar ist Vorbedingung für eine Erholung. Sollte der BTC-Kurs deutlich darunterfallen, dann dürften nämlich immer mehr Anleger das Vertrauen verlieren, was nicht zwingend für Abverkäufe sorgen muss, aber auch keine Zukäufe begünstigt.
Nachdem Jerome Powell in Jackson Hole deutliche Worte bei seiner Rede fand, muss man sich keine Hoffnungen machen, dass die Fed ihren Kurs drastisch ändern wird. Daher dürften die Inflationsdaten für August und das nächste FOMC-Meeting den Markt bewegen bzw. für Volatilität sorgen.
Die Weltwirtschaft steckt in einer tiefen Krise
Das Kernproblem von Bitcoin liegt in der sich weltweit immer weiter zuspitzenden Wirtschaftskrise begründet. Kaum eine Nation schafft es in diesem Umfeld gut zu gedeihen, denn das Wachstum der letzten 10 Jahre war dem Umstand geschuldet, dass die Welt zusammengerückt ist.
Doch die Globalisierung scheint in einer Sackgasse zu stecken. Der Handelskonflikt zwischen China und den USA ist unlängst in Militärmanövern in Taiwan gemündet und Europa sägt sich selbst ins Bein. Denn die Sanktionen gegen Russland treffen Deutschland extrem hart. Also ausgerechnet die tragende Säule der EU, die mit ihrer Wirtschaftskraft und prall gefüllten Kassen seit jeher dafür gesorgt hat, dass das Friedensprojekt Europa weiterhin Bestand haben kann.
Zu allem Überfluss gibt es im Winter wahrscheinlich nicht nur keinen Strom und kein Gas, sondern vielleicht die nächste Corona-Welle, mit allen nur denkbaren Nachteilen und Einschränkungen.
Kann Bitcoin diese Probleme lösen?
„Bitcoin fixes this “. Ein geflügeltes Sprichwort, welches man immer wieder zu hören bekommt, obgleich nicht immer klar ist, warum ausgerechnet einer anderen Form von Geld bei der Konfliktlage zwischen Nationalstaaten eine besondere Rolle zukommen sollte.
Bitcoin ist dafür gedacht, ein virtueller Schutzkeller zu sein, in dem Individualrechte sicher aufgehoben und unantastbar sind. Doch während Krieg und Wirtschaftskrise toben, performt ausgerechnet Bitcoin mittelmäßig bis unterirdisch.
Das spricht deutlich dafür, dass immer noch die Spekulation der treibende Faktor für den letzten Bullenmarkt war. In dem aktuellen Klima machen riskante Spekulationsgeschäfte aber nicht zwingend Sinn, weshalb BTC rund 60 % seit Jahresbeginn verlor.
Wie könnte ein bullishes Szenario aussehen?
Eine Möglichkeit bestünde schlicht darin, dass die Inflation so stark steigt, dass sich die Menschen nach einer Alternative umsehen und Bitcoin als stabilen Wert entdecken. Wünschenswert wäre das aber sicherlich nicht, denn ein solches Szenario hätte noch andere Implikationen, welche die Gesellschaft negativ verändern würden.
Die zweite Option ist schlicht das Licht am Ende des Tunnels. Keine Krise dauert ewig und nach dem Krieg folgt der Frieden. Sofern sich also nicht das Verhalten der Anleger ändert und sie verstärkt auf Bitcoin setzen, so dürfte die enge Korrelation mit dem Aktienmarkt erhalten bleiben und eine gemeinsame Erholung einsetzen, sobald die Rahmbedingungen wieder stimmen.
Orientiert man sich hingegen rein an der Statistik, dann ist der September traditionell einer der schwächsten Monate für Bitcoin, während der Oktober einer der stärksten ist.
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