Recht

Niederlande: Entwickler von Tornado Cash verhaftet


  • In den Niederlanden wurde am Mittwoch ein Entwickler von Tornado Cash verhaftet.
  • Der Vorwurf lautet auf Geldwäsche, außerdem sollen sich die Mitglieder der DAO mutmaßlich bereichert haben.
  • Kritiker sehen darin einen Anschlag auf die Meinungs- und die Redefreiheit, weil quelloffene Software jedermann zugänglich sein sollte.

In den Niederlanden ist es am Mittwoch zu einer Festnahme im Zusammenhang mit Tornado Cash gekommen. Ein 29-jähriger Tatverdächtiger wird heute dem Haftrichter vorgeführt, nachdem er in Amsterdam aufgegriffen wurde. Er soll an der Entwicklung des Ethereum-Tumblers beteiligt gewesen sein. Laut einer Pressemitteilung schließen die Strafverfolgungsbehörden weitere Festnahmen nicht aus.

Weil die USA den Ethereum-Mixer auf eine Sanktionsliste gesetzt haben, sehen sich die niederländischen Behörden in der Pflicht, wegen Geldwäsche zu ermitteln. Wenigstens 1 Milliarde US-Dollar an Kryptowährungen sollen aus kriminellen Quellen stammen. Insgesamt wurden rund 7 Milliarden US-Dollar durch Tornado Cash geschleust.

Laut einem Statement des FIOD sollen sich Mitglieder der DAO an den Aktivitäten von Tornado Cash bereichert haben. In der Vergangenheit gelang es niederländischen Strafverfolgungsbehörden in Zusammenarbeit mit Europol auch Bitcoin-Mixer zu schließen. Der Vorgang im Fall von Tornado Cash ist jedoch beispiellos.

Offener Krieg gegen Open-Source

Die Technologie von Tornado Cash ist neutral. Daher kann sie von jedermann zu jedem Zweck genutzt werden. Erst kürzlich bekannte sich Vitalik Buterin zur Nutzung. Er wollte seine Spenden an die Ukraine verschleiern.

Der Fall macht deutlich, dass niemand mehr sicher ist, der sich in irgendeiner Form an der Entwicklung von quelloffener Software beteiligt, wenn diese dem Staat ein Dorn im Auge ist. Die USA spielen einmal mehr die Weltpolizei und verfolgen nicht länger die Täter, sondern jeden in der Gesellschaft, der mit ihnen in Kontakt tritt. Dass dies nicht willentlich oder wissentlich geschehen muss, spielt scheinbar keine Rolle.

Damit dürften die Fronten endgültig geklärt sein und es gilt zu erwarten, dass Software, die ein disruptives Potenzial besitzt, nur noch anonym entwickelt werden kann. Neben Kriminellen profitieren auch ganz normale Menschen vom Schutz ihrer Daten. Buterin verschleierte seine Spenden beispielsweise deshalb, um nicht sich selbst, sondern die Empfänger zu schützen.

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