- Celsius könnte in der Vorbereitung eines möglichen Insolvenzverfahrens stecken.
- Gleichzeitig scheint Goldman Sachs darauf zu spekulieren, die Krypto-Assets von Celsius aufzukaufen.
- Bisher gibt es keine öffentliche Stellungnahme durch Celsius zu diesen Vorgängen und den entsprechenden Medienberichten.
Celsius hält schon seit geraumer Zeit strikte Funkstille und reagierte dementsprechend nicht auf eine Reihe von Berichten, die schnell die Runde machten. Demnach hat man Berater von Alvarez & Marsal engagiert, um sich auf ein Insolvenzverfahren vorzubereiten.
Parallel dazu scheint man bei Goldman Sachs damit beschäftigt zu sein, Investoren zusammenzutrommeln, um für rund 2 Milliarden US-Dollar die verbliebenen Assets von Celsius Network zu kaufen. Damit soll mutmaßlich ein ordentlicher Abschlag verbunden sein, der die Notsituation von Celsius ausnutzt. Sollten sich die Berichte bestätigen, dann kreisen unlängst die Geier über Celsius Network.
Ob die Insolvenz am Ende unvermeidlich ist, bleibt jedoch noch abzuwarten. Zuletzt versicherte CEO Alex Mashinsky Mitte Juni, dass man unerlässlich an einer Lösung der Probleme arbeitet. Sollte es sich dabei nicht um eine Durchhalteparole gehandelt haben, könnte die Zusammenarbeit mit Alvarez & Marsal vielleicht dem Zweck einer Rettung von Celsius dienen. Da Celsius nebst CEO in der Vergangenheit Aussagen tätigten, die dann durch die Sachlage widerlegt wurden, sollte man etwaige Statements mit Vorsicht genießen.
BnkToTheFuture formuliert Rettungsplan
Simon Dixon, seines Zeichens CEO der Investmentplattform BnkToTheFuture brachte vergangene Woche einen Rettungsplan ins Spiel. Dieser orientiert sich an der Lösung, die Bitfinex nach dem Hack im Jahr 2016 anstrebte und letztlich alle Kunden der Börse damals mit Token entschädigte. Pro BFX-Token erhielten die Kunden den Anspruch auf die Rückzahlung von je 1 US-Dollar. Am Ende tokenisierte Bitfinex also Schuldscheine, die auf dem Sekundärmarkt handelbar waren.
BnkToTheFuture sorgte dafür, dass es im späteren Verlauf möglich war, den BFX-Token in Firmenanteile umzuwandeln. Ob sich diese Erfolgsgeschichte wiederholen lässt, ist schwierig zu beurteilen. Die Parallele ist, dass sowohl Bitfinex als auch Celsius das Vertrauen ihrer Kunden durch einen schwerwiegenden Vorfall verloren haben. Eine Erholung ist im Wesentlichen aber von dem Geschäftsmodell und der Wahrnehmung der potenziellen Kunden abhängig.
Eine Börse ist schließlich ein ganz anderes Geschäft als eine Lending-Plattform und der Schaden durch einen Hack wird durch Kunden anders beurteilt als der Schaden durch ein unzureichendes Risikomanagement. Ein weiterer Faktor ist die Tatsache, dass unlängst in den USA diverse Behörden auf Bundesebene tätig geworden sind. Das Einfrieren der Kundengelder und Krypto-Assets ist keine Kleinigkeit und kann mitunter Konsequenzen nach sich ziehen, die den Erfolg einer Rettung unmöglich machen.
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