- Am Samstag hielt Yuga Labs ein Event ab, bei der Interessenten virtuelle Grundstücke kaufen konnten.
- Der Andrang war so groß, dass die Transaktionsgebühren im Ethereum-Netzwerk kurzfristig auf bis zu 10.000 US-Dollar pro Transaktion hochschnellten.
- Kritiker machen dafür Yuga Labs verantwortlich und sehen den Anlass für die Überlastung bei dem zur Verfügung gestellten Smart-Contract.
Es war vermutlich eines der am meisten antizipierten Events in der Krypto-Szene. Am Samstag konnten Interessenten sogenannte Otherdeeds erwerben. Dabei handelt es sich um virtuelle Grundstücke in Form von NFTs, die sich in dem Metaverse Otherside befinden.
Selbstverständlich steht das Metaverse-Projekt von Yuga Labs in direktem Zusammenhang mit dem Bored Ape Yacht Club und dem ApeCoin. Wer ein Grundstück ergattern wollte, der musste vorher ein KYC-Verfahren durchlaufen und außerdem ApeCoin besitzen, denn dies war das einzige akzeptierte Zahlungsmittel. Wer eines der 55.000 Grundstücke erwerben wollte, der musste eine Pauschale von 305 APE zahlen.
Für Anleger, die ein BAYC- oder MAYC-NFT hielten, gestaltete sich die Situation wesentlich angenehmer, denn für sie sind exklusiv 45.000 weitere NFTs als Airdrop reserviert. Innerhalb von 3 Wochen können sie ihre Otherdeeds beanspruchen, ohne dass sie dafür zahlen müssten.
Transaktionsgebühren explodieren
Der Andrang bei dem Event sorgte für konkurrierende Transaktionsgebühren. Wer es sich leisten konnte, der war in der Lage, seinen Kauf auch effektiv zu verwirklichen. Alle anderen Interessenten hingen dementsprechend in der Warteschlange und gingen leer aus.
Käufer mussten Ethereum im Wert zwischen 3.500 US-Dollar und 10.000 US-Dollar hinblättern, um schnell genug an ein Objekt ihrer Begierde zu gelangen. Das sorgte indirekt für einen Crash von Ethereum, denn für die breite Masse der Nutzer war das Netzwerk effektiv nicht mehr verwendbar, weil auch alle anderen Transaktionen mit hohen Gebühren belastet wurden.
Während Yuga Labs das Problem bei den Kapazitäten von Ethereum sieht und bereits den Release einer eigenen Layer-1-Lösung ins Gespräch bringt, sehen Kritiker die ganze Angelegenheit freilich anders. Demnach sei der Smart-Contract schlecht geschrieben worden und habe dafür gesorgt, dass die Situation eskalieren musste. Dies sei vermeidbar gewesen, so der Vorwurf an Yuga Labs.
When ApeChain?
Ob Yuga Labs am Ende nicht sowieso eine eigene Chain gestartet hätte, bleibt offen. Insgesamt spülte der Verkauf 320 Millionen US-Dollar in die Kassen, was ein Stück hinter den Erwartungen zurückblieb.
Eine „ApeChain“ hätte sicherlich das Zeug, den Markt zumindest kurzfristig zu beflügeln. Denn der ApeCoin reagierte stark im Vorfeld zu dem Event rund um die Otherdeeds. Dieser Effekt könnte sich erneut einstellen, wenn man mit dem Launch einer eigenen Chain entsprechende Anreize verbinden sollte.
Noch kann man nur spekulieren, ob und was Yuga Labs in dieser Hinsicht geplant hat, und bisher hat man die Angelegenheit an die DAO zur Diskussion übergeben. Der ApeCoin ist jedenfalls nach dem Event in den Korrekturmodus übergangen und notiert zum Redaktionsschluss bei 16,12 US-Dollar.
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