Kompakt:
- Charles Hoskinson holte via Social Media gegen Ethereum und seine Entwicklung aus.
- Dabei steht seine eigene Schöpfung in der Kritik, weil auf der Cardano-Blockchain nur wenige Anwendungsfälle realisiert werden.
- Hoskinson verteidigte Cardano damit gegen den Vorwurf, eine „ghost chain“ zu sein.
Charles Hoskinson ist dafür bekannt, mit seinen öffentlichen Auftritten für Zündstoff in den Communitys zu sorgen. Regelmäßig strahlt der CEO von IOG über YouTube seinen eigenen Podcast aus und berichtet über seine Sicht der Dinge. Vor zwei Tagen sah sich Hoskinson dazu gezwungen, Cardano gegen Kritik zu verteidigen.
Hoskinson betonte, dass Cardanos Ökosystem in den Startlöchern steht und vielversprechende Projekte in der Finanzierungsphase sind. Ethereum habe demnach einen vorübergehenden Vorteil, weil es als erste Blockchain-Plattform DApps realisiert hat. Damit verteidigte er Cardano vor dem Vorwurf, eine Technologie ohne konkreten Anwendungsfall oder Nutzen zu sein.
Gleichzeitig sparte er seinerseits aber nicht mit Kritik am Branchenprimus Ethereum. Seiner Auffassung nach sind die DApps auf Ethereum zentralisiert und er prognostizierte ein Ende für das Ökosystem, welches er im Rahmen einer Analogie zu Netscape und Myspace in Aussicht stellte.
Cardano muss liefern
Obgleich sich in den letzten Wochen und Monaten viel um Cardano entwickelte, so wirkt der aktuelle Streit doch etwas seltsam. Ethereum muss Kritik einstecken, weil die Gebühren tatsächlich sehr hoch sind und der Hype um die NFTs ein wenig an die Ära der ICOs erinnert.
Cardano möchte eine Blockchain-Plattform sein, die Milliarden von Menschen erreicht und Anwendungsfälle bedient, die man durchaus als ambitioniert bezeichnen kann. Gleichzeitig betritt man damit aber auch einen Bereich, der erneut langfristige Ziele verfolgt und erst in Zukunft – und damit zu einem ungewissen Zeitpunkt – belastbare Ergebnisse produzieren wird.
Der springende Punkt ist, dass die DApps auf Ethereum greifbar sind und das reflektieren, was sich der Markt wünscht. Es hilft wenig, den Sinn oder Unsinn von NFTs und Liquidity Mining zu diskutieren, wenn hier die größte Nachfrage besteht. Es geht nicht um die Anzahl an Projekten und Partnerschaften, die Cardano vorweisen kann, sondern schlicht um den Beweis, dass die große Vision dahinter Bestandskraft hat.
Entweder kann man daran glauben oder auch nicht. Noch sind die größten Versprechen nicht eingelöst. Dieser Zustand macht Cardano aber nicht automatisch zu einer „ghost chain“.