Kompakt:
- Janet Yellen soll unter der Ägide von Joe Biden das US-Finanzministerium führen.
- Während einer Anhörung vor dem US-Senat sprach sie über Kryptowährungen.
- Demnach sind diese ein wachsendes Problem bei der Terrorfinanzierung und bei Geldwäsche.
Während einer Anhörung durch den Finanzausschuss des US-Senats äußerte Janet Yellen ihre Bedenken bezüglich Kryptowährungen und der möglichen Rolle bei der Terrorfinanzierung. Insbesondere die Kapazitäten bei den Transaktionen und die Möglichkeit zur Geldwäsche nannte Yellen besorgniserregend.
Sie sprach sich dafür aus, dass die USA nicht in ihren technischen Möglichkeiten zurückbleiben dürfen und in der Lage sein müssen, auch neue Formen der Terrorfinanzierung und Geldwäsche zu unterbinden.
Die Anhörung fand im Rahmen der bevorstehenden Ernennung Yellens zur US-Finanzministerin statt. Yellen wurde schon längere Zeit als mögliche Kandidaten für den Posten gehandelt. Von 2014 bis 2018 war Yellen bereits Chefin der US-Zentralbank und gilt deshalb als kompetent die Führungsrolle zu übernehmen.
Geldwäsche lieber mit US-Dollar
Wenn Janet Yellen nicht bald in Amt und Würden stünde und das US-Finanzministerium führen dürfte, dann wären ihre jüngsten Äußerungen über Kryptowährungen einfach nur langweilig. Das Stigma der Geldwäsche und der Terrorfinanzierung haften Kryptowährungen schon länger an. Es lässt sich auch nicht bestreiten, dass mit Kryptowährungen Verbrechen begangen oder ermöglicht werden. Die Technologie ist neutral, sprich, jeder kann sie nutzen.
Was zählt, sind die Fakten und die zeigen ein deutliches Bild. Terroristen setzten auf den US-Dollar und in der Regel auf ein Netzwerk von Strohmännern, die am Ende private oder gewerbliche Kunden bei einer Bank sind. Da sich diese schwerstkriminellen Elemente mitunter in einem internationalen Umfeld bewegen, macht es für sie Sinn, auf die weltweit anerkannte Reservewährung zu setzen und nicht etwa auf Bitcoin oder Ethereum.
Das Ausmaß der internationalen Geldwäsche ist sehr viel höher als die Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen zusammen. Einer Studie der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2009 spricht von 1,6 Billionen US-Dollar. Diese Zahl ist nicht nur alt, sondern auch nur ein Schätzwert, der sich nur auf einen Bruchteil der internationalen Geldwäsche bezieht. Denn die Dunkelziffer bei Geldwäsche ist naturgemäß hoch, wel die Geldwäscher im Verborgenen handeln.
Die USA sind gut beraten, wachsam zu sein, wenn es um Entwicklungen geht, die das bisherige Lagebild verschieben könnten. Nur wenige Terroristen verewigen Spenden und Geldgeschäfte auf der Blockchain. Trotzdem sind Kryptowährungen und die darum aufgebaute Industrie ein Sektor, der sich durch eine zu straffe Regulierung bedroht sieht.