Kompakt:
- Coinbase hat bekanntgegeben den Börsengang wagen zu wollen.
- Dazu hat das Unternehmen erste Schritte unternommen.
- Auf Twitter bekam das Unternehmen gemischte Reaktionen.
Coinbase hat in einem kurzen Blogpost angekündigt, dass man die sogenannte „Form S-1“ bei der Security and Exchange Commission (SEC) eingereicht hat. Dabei handelt es sich um einen bürokratischen Schritt, den jedes US-Unternehmen gehen muss, wenn es an die Börse will.
Man hat sich also nun offiziell registriert und wird vermutlich im Jahr 2021 mit dem IPO starten dürfen, wenn keine unerwarteten Hindernisse auftreten. Damit wählt man einen geschickten Zeitpunkt, denn durch die famose Rallye, die Bitcoin bisher hinlegt, bekommt man praktisch das beste Marketing.
Außerdem können so auch Anleger indirekt an dem Markt für Kryptowährungen partizipieren, indem sie auf einen der größten Player setzen und nicht direkt auf Kryptos.
Coinbase in der Kritik
Auf Twitter war die Bekanntmachung überwiegend von Supportanfragen begleitet, von denen einige sogar sehr wütend ausfielen. Coinbase ist unter vielen Usern dafür verschrien Accounts zu beschränken. Gleichermaßen muss eine regulierte Börse aber auch die notwendigen Schritte einleiten, um volle Compliance zu gewährleisten.
In Deutschland hat das Unternehmen bis heute einen „Geisterstatus“. Denn offiziell dürfen deutsche Staatsbürger und Personen mit Sitz in Deutschland keinen Account betreiben. Trotzdem erfreut sich auch Coinbase hierzulande großer Beliebtheit, weil der Ausschluss nicht effektiv umgesetzt wird.
Auf die Kommentare reagierte das Unternehmen zuvorkommend, was nicht anders zu erwarten war. Sie sind in Bezug auf den geplanten Börsengang jedoch ein Zeugnis dafür, dass der Markt in vieler Hinsicht noch unreif ist. Man stelle sich vor, die Server der New Yorker Börse brechen zusammen, weil zu viele Kunden gleichzeitig agieren wollen. Ein undenkbares Szenario, welches im Fall von Coinbase im Jahr 2020 immer noch Realität ist und im Jahr 2021 wahrscheinlich persistieren wird.
Neben den Kinderkrankheiten verbleibt für Anleger des kommenden IPOs außerdem das volle Risiko an allen Auswirkungen regulatorischer Entscheidungen teilzuhaben. Bitcoin könnte verboten werden, doch im eigenen Wallet verwahrt sind solche Vorstöße wirkungslos. Ein Unternehmen wie Coinbase hat hingegen keine Chance und muss in letzter Konsequenz alles mitmachen.