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Wall Street Journal zählt Tether an – Ist USDT noch sicher?


  • Tether verleiht laut einem WSJ-Bericht zunehmend Coins an die eignen Kunden.
  • Mehr und mehr Marktbeobachter sehen den Stablecoin als Systemrisiko.
  • Tether veröffentlicht keine testierten Jahresabschlüsse oder Bilanzen.

Seit der FTX-Pleite schwindet das Vertrauen in den Krypto-Space immer weiter. Kein Wunder also, dass sich das Wall Street Journal erneut Tether als Ziel vorgenommen hat. Das Unternehmen hinter dem Stablecoin stand bereits in Verdacht, Beteiligungen am zerstörten Unternehmenskonstrukt von Sam Bankman-Fried zu halten, steht aber nun aus einem ganz anderen Grund in der Kritik.

Tether vergibt Geld an eigene Kunden

Das Unternehmen hinter USDT gibt zunehmend seine Coins als Kredite an die eigenen Kunden aus, anstatt diese am Markt zu verkaufen und dann als US-Dollar oder Euro zu vergeben. Dies könnte einerseits dafür sprechen, dass die Liquidität des Stablecoins in Gefahr ist und dass andererseits wohl Angst vor einem Kursverfall besteht, wenn der Verkaufsdruck wächst.

Laut den untestierten Ergebnissen der Tether Holdings, welche ausschließlich auf der eigenen Website veröffentlicht werden, stieg das Kreditvolumen im Vergleich zum eigenen Vermögen in den ersten neun Monaten des Jahres von sechs auf neun Prozent.

Zwar behauptet Tether nur Gelder an qualifizierte Kunden auszugeben, die auch sehr liquide Assets hätten, doch nachprüfen kann dies niemand. Außer den Berichten auf der eigenen Website veröffentlicht das Unternehmen weder eine geprüfte Bilanz, noch testierte Jahresabschlüsse.

Das nächste FTX?

Demnach gibt es also kaum Möglichkeiten, das Unternehmen und ihren Stablecoin objektiv zu überprüfen. Zum einen kann niemand sagen, ob die Assets der Kunden wirklich liquide sind, wie die Besicherung ist und ob es in einer Kettenreaktion nicht alles weit unter Wert verkauft werden könnte. Zum anderen ist auch nicht geklärt, ob Tether mit den steigenden Kreditausfallrisiken umgehen kann, welche eine globale Rezession für gewöhnlich mit sich bringt.

Abklären, ob Tether also Probleme hat oder es sich hier vielleicht sogar um Betrug handelt, kann niemand. Dementsprechend sollten allerdings aber auch Anleger handeln und überdenken, ob der Stablecoin auch die richtige Risikokompensation bietet.

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