- Trotz der schlechten US-Wirtschaftsdaten konnte der Kryptomarkt aufblühen.
- Ethereum zeigte erneut eine stärkere Performance als Bitcoin.
- Bei den Altcoins hat insbesondere Ethereum Classic besonders stark profitieren können.
Das FOMC-Meeting am Mittwoch brachte keine Überraschungen, sondern erfüllte die Erwartungshaltung des Marktes. Dementsprechend gab es den obligatorischen „Pump“ im Anschluss an die Pressekonferenz. Noch wichtiger waren aber die gestrigen Wirtschaftsdaten zum BIP der USA. Denn dieses notierte auch im zweiten Quartal im Minus.
Aktuell herrscht ein regelrechter Streit darüber, ob die USA sich damit in einer Rezession befinden. Glaubt man dem Weißen Haus, dann ist dem nicht so, weil u. a. der Arbeitsmarkt dafür schlicht zu gut läuft. Bemerkenswert ist hier der englische Begriff „transition“, den die Pressesprecherin Karine Jean-Pierre im Zusammenhang mit dieser Einschätzung verwendete. Die schrumpfende Wirtschaft ist nur ein vorübergehender Zustand. Die Worte, mit denen man den Beginn der Inflation anmoderierte hatte, weisen eine frappierende Ähnlichkeit auf. Erst war die Inflation „transitory“, jetzt ist sie wohl „permanent“.
Davon ausgehend, dass die Wirtschaft auch im kommenden Quartal schrumpfen wird, befindet sich die US-Wirtschaft offensichtlich in einer Rezession, aber die Biden-Administration möchte sich zumindest rhetorisch mit Erfolgen schmücken. Im November stehen Kongresswahlen an und die Demokraten wollten im Wahlkampf für die Mid Terms wahrscheinlich keine Munition an den politischen Gegner liefern.
Bitcoin und Ethereum geben Gas
Am Ende scheint das Debakel weitestgehend eingepreist gewesen zu sein und so gaben der Aktien- und der Kryptomarkt Hand in Hand Vollgas. Dabei zeigt sich, dass Ethereum eine bessere Performance aufweist als Bitcoin. Während BTC seit Mittwoch rund 16 % zulegen konnte, sind es bei ETH satte 25 %.
Jetzt muss sich zeigen, ob die laufende Rallye eine Trendwende darstellt oder, ob sie wieder zum erliegen kommt. Scheinbar ist der Markt aktuell sehr stark von Erwartungshaltungen an die US-Wirtschaft getrieben. Der nächste Termin, an dem wichtige Daten eintrudeln, ist der 10. August, denn dann wird sich zeigen, wo die Inflation im Juli lag.
Sofern sie gleichbleibend oder niedriger war, dürfte das als positives Signal gelten. Sollte sie jedoch über dem erwarteten Niveau liegen, dann wäre das voraussichtlich negativ. Denn das könnte bedeuten, dass die Fed die Zügel im September noch straffer anziehen muss.
Ethereum Classic zündet die Kursrakete
Bereits gestern zeichnete sich ab, dass der ETC-Kurs steil gehen wird. Dass er aber direkt voll durchstartet und seit Mittwoch rund 80 % zulegen konnte, dürfte viele Marktbeobachter überrascht haben.
Auch kleinere Altcoin wie etwa Ravencoin (RVN) weisen ein ähnliches Muster auf. Schließlich wird der Merge wahrscheinlich im September stattfinden. Danach brauchen Miner eine neue Proof-of-Work-Chain. Sowohl Ethereum Classic als auch Ravencoin sind in den letzten Jahren mehrfach Angriffen ausgesetzt gewesen, weil ihre Netzwerke sehr schwach auf der Brust sind, was die Hash-Power anbelangt.
Es scheint, dass viele darauf spekulieren, dass diese Altcoins eine Renaissance erleben und wieder aufblühen. Ein gefährliches Spiel, denn in beiden Fällen ist die Hashrate zwar angestiegen, ein Allzeithoch stellte sich jedoch nicht ein. Ein Exodus der Ethereum-Miner ließe sich live beobachten und scheint noch nicht im Gang zu sein. Dennoch war die Spekulation auf den PoW-Nachfolger ein profitabler Trade für alle, die ihn eingegangen sind.
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