Recht

Totale Transparenz: Celsius Kunden landen mit Klarnamen im Netz


  • Im Zuge des Insolvenzverfahrens von Celsius wurden Kundendaten im Netz veröffentlicht.
  • Dies geschah auf Anordnung des Gerichts, welches absolute Transparenz eingefordert hatte.
  • Jetzt lassen sich öffentlich Namen und Transaktionen von Celsius Kunden auslesen.

Im Rahmen der Insolvenz hatten der Gläubigerausschuss und das zuständige Gericht sehr früh Bedenken geäußert. Denn die Transaktionen mit Kryptowährungen waren alles andere als überschaubar, was eine Klärung des Status quo der Finanzen des angeschlagenen Unternehmens erschwerte. In Zuge dieser Feststellung ordnete das Gericht an, dass Celsius alle Transaktionen auflisten und den jeweiligen Gläubigern zuordnen muss.

Das ist jetzt auch geschehen, und zwar in einer Form, die für viele Betroffene extrem unangenehm sein dürfte. Celsius hat Dokumente veröffentlicht, welche die Klarnamen aller Kunden enthalten, die 90 Tage vor dem Antrag auf Gläubigerschutz Transaktionen getätigt haben.

Jetzt kann sich die ganze Welt davon überzeugen, wer von oder nach Celsius Transaktionen getätigt hat und welchen Wert diese umgerechnet in US-Dollar hatten. Lediglich die Meldeadressen der betroffenen Kunden wurden in der Veröffentlichung geschützt.

Familie Mashinsky machte Kasse

Neben den Bedenken zum Thema Datenschutz hat der Ansatz aber auch handfeste Vorteile, denn das fragliche Dokument enthält auch alle Transaktionen von Ex-CEO Mashinsky. Ging man vor kurzem noch davon aus, dass er sich um 10 Millionen US-Dollar bereichert haben soll, so korrigiert sich die Summe nun auf 17 Millionen US-Dollar.

Allerdings geht der Betrag nicht alleine auf das Konto von Mashinsky. Auch CSO Daniel Leon machte sich im Mai die Taschen voll, als die Pleite bereits absehbar war. Kurze Zeit später wurden alle Kundenkonten eingefroren und das Unternehmen war zahlungsunfähig.  Zu allem Überfluss strich die Ehefrau von Mashinsky weitere 2 Millionen US-Dollar ein, wie das Dokument belegt.

Damit bestätigt sich das Bild von der Führung des Unternehmens. Während das Schiff sank, ging der Kapitän als Erster von Bord.

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