- Der Stablecoin-Anbieter Tether startet eine tokenisierte Form des mexikanischen Pesos.
- MXNT wird zunächst auf Ethereum, Tron und Polygon verfügbar sein.
- Es handelt sich um den vierten Stablecoin von Tether, der an den Wert einer staatlichen Währung gebunden ist.
Nachdem man im vergangenen Jahr damit begann Edelmetalle zu tokenisieren und mit XAUT einen Stablecoin für Gold schuf, erweitert Tether nun sein Angebot. Bisher bildete man drei Währungen ab, nämlich den US-Dollar (USDT), den Euro (EURT) und den chinesischen Yuan (CNHT).
Jetzt gesellt sich auch der mexikanische Peso hinzu, der durch den Token mit dem Ticker MXNT repräsentiert wird. Zunächst beschränkt man sich zum Start auf Ethereum, Polygon sowie Tron und damit auf drei Blockchains. Erfahrungsgemäß dürfte MXNT aber auch in anderen Ökosystemen bald zu Hause sein, wenn der Stablecoin nur genug Anklang finden kann.
Aktuell ist unklar, ob dies überhaupt der Fall sein kann, denn der Peso ist eine vergleichsweise schwache Währung. Wie die aktuelle Krise an den Märkten zeigt, ist der US-Dollar für viele Anleger die erste Wahl.
Lateinamerika ist Wachstumsmarkt
Abseits von der Frage, ob es Attraktivität besitzt, Peso in einem Portfolio zu halten, ist die Entscheidung aber durchaus nachvollziehbar. Denn Lateinamerika gilt gemeinhin als sehr aufgeschlossen gegenüber Kryptowährungen und Mexiko ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort.
Es liegt also viel Potenzial in der Entscheidung einen Stablecoin auf den Markt zu bringen, dessen Gegenwert an den Peso gekoppelt ist. Für Tether ist der Start von MXNT seit langer Zeit eine positive Meldung. Durch den Crash von Terra und dem Stablecoin UST geriet auch Tether in die Kritik, obgleich viele Punkte nicht neu waren.
Seit Jahren muss sich das Unternehmen dem Verdacht erwehren, dass seine Stablecoins keine volle Deckung besitzen. Anders als bei Terra hinterlegt Tether jedoch US-Dollar bzw. die entsprechende Währung. In einem Gerichtsprozess in New York musste Tether offenbaren, dass die Deckung von USDT tatsächlich nicht 1:1 durch hinterlegte US-Dollar gegeben ist. Und seit letztem Jahr steht fest, dass die Deckung primär über Schuldverschreibungen gewährleistet wird. Eine Konsequenz aus dem New Yorker Verfahren ist die Auflage, dass Tether regelmäßig Reports veröffentlichen muss, um den Anlegern einen transparenten Einblick in die Geschäftspraxis zu geben.