- Der Neustart der Terra-Blockchain schaffte es nicht zu überzeugen.
- LUNA2 erlitt ebenfalls einen Kurscrash und büßte innerhalb von 9 Tagen rund 84 % ein.
- Derweil dringen immer neue Enthüllungen über den Skandal um TerraUSD an die Öffentlichkeit.
Der Start von LUNA2 wurde durch zügige Bekenntnisse diverser Krypto-Börsen begleitet. Zum einen standen die Anbieter teilweise in der Pflicht, die LUNA2-Token an die Anleger auszuschütten, welche sie per Airdrop erhalten hatten. Zum anderen hatten sie wohl auch keine andere Wahl. Wäre der Handel mit LUNA2 nicht so schnell wie möglich gestartet, dann wäre das einer Bankrotterklärung der Industrie gleichgekommen.
An Liquidität und Handelsplätzen ist LUNA2 also nicht gescheitert. In den ersten Tagen zeigte sich das Bild durchwachsen, was aber nicht untypisch für den Handelsstart einer Kryptowährung ist. Doch nun hat sich der Rauch gelegt und die Einschätzung bestätigt sich, dass die meisten Anleger nicht auf ein derartig wackeliges Fundament bauen.
Neben dem Vertrauensverlust kommen auch die derzeit herrschenden Marktbedingungen erschwerend hinzu. Denn Bärenmärkte verkraften Skandale und ein Scheitern bekanntlich schlechter. Immerhin konnte LUNA2 heute wieder etwas Boden zurückgewinnen und notiert zum Redaktionsschluss bei knapp 3 US-Dollar.
Do Kwon im Kreuzfeuer
Als Kopf von Terra stand er stets im Mittelpunkt der Ereignisse. Do Kwon musste seit dem Sturz von TerraUSD und dem nun mittlerweile umfirmierten LUNC-Token eine Menge einstecken. Scheinbar ist es ihm zu bunt geworden, denn seinen Twitter-Account stellte er unlängst auf privat um.
An der breiten Öffentlichkeit und Twitter-Gemeinde muss er aber auch gar nicht teilnehmen, um Gesprächsthema zu bleiben. Unter dem Pseudonym „FatMan“ versorgt ein Aktivist Medien und enttäusche Anleger weiterhin mit pikanten Details zu den Ursachen für das Debakel.
Jüngst stellte sich heraus, dass Do Kwon wohl von Anfang an gewarnt wurde, dass ein derartiger Crash passieren muss. Laut einem Bericht von JTBC soll ihm ein führender Entwickler angeraten haben, die Verzinsung des Anchor Protokolls bei 3,6 % zu belassen. Daraufhin soll Do Kwon angeblich in Eigenregie entschieden haben, den Satz auf die sagenhaften 20 % zu erhöhen, welcher Scharen von Anlegern anlockte.
Diese und andere Vorwürfe könnten zukünftig nicht nur als Nachschub für die Klatschspalten dienen, sondern auch juristische Konsequenzen haben, wenn sie belastbar sind und es zu einem Prozess kommen sollte. Dabei ist es wesentlich wahrscheinlicher, dass es zu weiteren Schadensersatzklagen durch Investoren kommen wird als zu strafrechtlichen Konsequenzen.
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