- Terra gilt gemeinhin als gescheitert, weil der Stablecoin UST im Mai zusammenbrach.
- Die auf der Terra-Blockchain beheimateten DApps wollen ihre Dienste jedoch weiter anbieten.
- Jetzt hat ein regelrechter Exodus begonnen, denn die Projekte migrieren zu Polygon.
Der Kollaps von Terra und der erfolglose Wiederbelebungsversuch mit Terra 2.0 hat neben fatalen Verlusten für Investoren auch weitere Folgen gehabt. Denn auf der Terra-Blockchain fanden verschiedene Protokolle und dezentrale Apps eine Heimat, die nach dem Crash nicht mehr geeignet ist, um ihre Dienste weiter anzubieten.
Als Konsequenz warben Polygon, VeChain und Kadena um die heimatlosen DApps und luden sie zur mehr oder minder unkomplizierten Migration ein. Bei Polygon (MATIC) handelt es sich um eine Second-Layer-Lösung für Ethereum, die insgesamt das Rennen zu machen scheint. So entschieden sich beispielsweise das Metaverse-Game Derby Stars und der NFT-Marktplatz OnePlanet für einen Umzug.
Zusammen mit OnePlanet haben sich auch viele NFT-Kollektionen auf die Reise gemacht. In gemeinsamer Zusammenarbeit mit Polygon, die auch entsprechende Mittel bereitstellten, hat man bisher 48 Projekte und rund 90 Kollektionen migriert.
Terra ist Geschichte
Das Einzige, was von Terra übrig bleiben wird, ist die denkwürdige Geschichte seines Zusammenbruchs und der Hybris seines Gründers. Für die Blockchain-Industrie wird es notwendig sein, aus diesen Fehlern zu lernen und sie nicht zu wiederholen. Es wird immer noch kontrovers diskutiert, ob dezentrale Stablecoins damit grundsätzlich gescheitert sind. Wie diverse Beispiele zeigen, können solche Systeme durchaus überlebensfähig sein, wenn sie anders austariert werden.
Der Zusammensturz des dezentralen Stablecoins UST kostete viele Kleinanleger ihre Existenz. Selbst größere Player wie der Hedgefonds Three Arrows Capital kamen durch den Einbruch erstmals ins Wanken. Zwar ist der aktuelle Zustand des Marktes und die herrschende Krise bei den Lendern nicht alleine durch Terra bedingt, aber der Niedergang bildete einen Auftakt für das, was folgte. Das Polygon nun eine neue Heimat für DeFi-Protokolle und NFT-Projekte bietet, ist lediglich ein Trostpflaster.