Altcoins

SunPump genießt Höhenflug, verhilft die Tokenschleuder Tron zum Allzeithoch?


SunPump ist gestartet und läuft dem Original bereits den Rang ab. Daten von Dune Analytics zeigen, dass die Plattform gestern einen Rekordumsatz hatte, der den von Pump.fun auf Solana deutlich überstieg. Das Protokoll von SunPump verfolgt primär einen einfachen Zweck. Nutzer können für verschwindend geringe Kosten selbst Memecoins erstellen und benötigen dafür keine besonderen Vorkenntnisse.

Weil frisch emittierte Memecoins zunächst keinen Markt und keine Liquidität haben, wird eine Bonding Curve genutzt, um den Preis der Memecoins dynamisch zu regulieren. Wenn mehr Token gekauft werden, steigt der Preis für nachfolgende Käufer. Werden Token hingegen verkauft oder verbrannt, sinkt der Kurs. Die Liquidität wird dabei durch die Einzahlungen der Käufer in den Pool gesichert.

Dies ermöglicht es Token-Emittenten und Spekulanten, von einem transparenten und fairen Preismodell zu profitieren, das jedoch auf eine andere Weise als traditionelle AMM-Protokolle funktioniert, indem es die Preisgestaltung direkt durch die Bonding Curve steuert.

Für Solana (SOL) war das Protokoll Pump.fun bereits richtungsweisend und hat die Nachfrage nach SOL in die Höhe getrieben. Für Tron (TRX) lässt sich ein ähnlicher Effekt beobachten, was die Frage aufwirft, ob der TRX-Kurs schon bald einen Raketenstart hinlegen könnte. Dennoch sollten Anleger wachsam sein, denn sowohl Pump.fun als auch SunPump haben eine unschöne Seite.

Wash Trading ist allgegenwärtig

Zwar kann der Emittent eines Memecoins seine Token nicht unmittelbar an die Marktteilnehmer verkaufen, aber er hat eine Fülle an Möglichkeiten den Preis zu manipulieren. Besonders Wash Trading wird für Privatanleger zum unkalkulierbaren Risiko.

Ein finanzstarker Emittent kann mit anderen Wallets seinen eigenen Token kaufen und somit den Preis nach oben treiben. Lockt er mit fingierter Handelsaktivität genügend echte Käufer an, dann treiben diese nicht nur den Kurs weiter in die Höhe, sondern zahlen auch Liquidität ein. Erreicht die Liquidität einen für ihn attraktiven Punkt, dann kann der Emittent die Token in seinem Besitz verkaufen. Abhängig von der Marktsituation kann es zu einem Absturz kommen und der Preis des Memecoins ins Bodenlose fallen.

Auf diesem Weg könnte man mit genügend Liquidität den Markt manipulieren. Weil die Memecoins in der Regel eine sehr geringe Marktkapitalisierung aufweisen, reichen dafür bereits geringe Summen aus. Das ist jedoch nicht der einzige Weg, wie man auf SunPump und Co. manipulieren kann und interessierte Anleger sollten sich lieber auf einen anderen Teil des entstehenden Marktes konzentrieren.

Justin Sun rührt die Werbetrommel

Auf dem Kurznachrichtendienst X ist Justin Sun fleißig dabei für SunPump zu werben. Das gegen ihn ein Verfahren in den USA anhängig ist, weil die SEC ihm Wash Trading vorwirft, ist aufgrund des Hypes zumindest im Augenblick nebensächlich. Vor Jahren soll er den Preis von TRX und BTT künstlich in die Höhe getrieben haben, so lautet zumindest die Anklage. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, dass Sun jetzt für eine Plattform wie SunPump wirbt.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von X. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Jetzt bleibt abzuwarten, ob die Ergebnisse auch dauerhaft hoch bleiben und SunPump neue Rekorde aufstellen kann. Sollte das der Fall sein, dann sollten sich Anleger gut überlegen, ob sie auf den Memecoin-Zug aufspringen wollen. Statistisch betrachtet verlieren die meisten Anleger wenigstens auf Pump.fun ihr Geld. Für SunPump dürfte wohl das Gleiche gelten.

Dennoch kann man von der aktuellen Situation profitieren. Denn um am schillernden Casino teilzunehmen, müssen sich die meisten Interessenten in TRX einkaufen. Die Kryptowährung Tron erfährt also eine Renaissance. Emittenten als auch Spekulanten benötigen TRX, um am Spektakel teilzunehmen. Daher dürfte TRX, so fragwürdig sein Gründer auch sein mag, voraussichtlich stark von der Situation profitieren. Mit steigendem Interesse an den Memecoins steigt nämlich auch automatisch die Nachfrage nach TRX.

Zum Teil ist das schon passiert und der Markt hat den Hype eingepreist. Das Allzeithoch lag im Januar 2018 bei knapp 0,30 US-Dollar. Im Bullenmarkt 2021 erreichte TRX immerhin einen Preis von 18 Cent. Aktuell ist der Kurs bei 0,15 US-Dollar angekommen und somit muss sich in den kommenden Wochen zeigen, ob den Bullen ein Angriff auf das Jahreshoch 2021 gelingen kann. Unter der Voraussetzung, dass der Memecoin-Hype andauert bestehen dafür gute Chancen.

Bildquelle: Tradingview.com

Wenn dieser Fall eintritt, dann sollten Anleger insbesondere die Paarung TRX/BTC im Auge behalten und darauf achten, ob Tron eine Outperformance von Bitcoin gelingt oder nicht. Seit September 2019 bewegt sich Tron gegenüber Bitcoin in einer großzügigen Range und weist nur wenige Ausreißer auf. Ein Ausbruch wäre dementsprechend als starkes Signal zu werten.

Gleichermaßen ist jedoch mit einer Korrektur zu rechnen, wenn der Hype abflacht und Spekulanten ihre Gewinne aus SunPump realisieren. In einem solchen Fall dürfte dies zusätzlichen Druck auf den Kurs ausüben.

Newsletter abonnieren

Don't miss out!
Invalid email address

Das könnte dich auch interessieren

Cardano kurz vor dem Chang-Upgrade: Was bringt die Hard-Fork?

Robert Steinadler

Solana-ETFs sind vorläufig vom Tisch: Warum blockiert die SEC die Anträge?

Robert Steinadler

Cardano fliegt aus den Top-10: Tron mit klarer Outperformance

Robert Steinadler