- Michael Saylor hat in einem Podcast eine Debatte innerhalb der Branche vom Zaun gebrochen.
- Demnach sieht er in Ethereum u. a. deshalb ein Wertpapier, weil das Protokoll durch Dritte ständig verändert wird.
- Die Reaktion erfolgte prompt und Vitalik Buterin meldete sich zu Wort.
Während eines Podcasts führte Michael Saylor aus, warum Ethereum aus seiner Sicht eindeutig ein Wertpapier ist. Demnach fehlte es dem Protokoll an reife und es wäre gar nicht unter Beweis gestellt, dass es sich um einen immateriellen Vermögenswert handelt. Stattdessen würden aus seiner Sicht mehrere Hinweise dafürsprechen, dass es sich bei Ethereum um ein Wertpapier handelt.
Das ICO mit der Ethereum startete und die Veränderlichkeit des Protokolls durch die Ethereum Foundation sprächen dafür, dass es sie den Status eines Emittenten innehat und Ethereum als Wertpapier fungiert. Saylor nannte die Entscheidung unethisch, die Miner mit dem Wechsel auf Proof of Stake ihrer Lebensgrundlage zu berauben. Außerdem glaubt er, dass durch die ständige Veränderung keine stabile technologische Grundlage für das Protokoll von Ethereum geschaffen wird.
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Mehr InformationenTatsächlich schiebt Ethereum schon seit Jahren die sogenannte Difficulty Bomb vor sich her und viele Hard Forks änderten Ethereum grundlegend. So zuletzt als EIP-1559 umgesetzt wurde, mit der ein Teil der Transaktionsgebühren für immer vernichtet wird, anstatt sie an die Miner auszuschütten.
Vitalik Buterin schlägt zurück
Der springende Punkt dürfte es sein, dass Ethereum schon immer in Bewegung war und es zu keinem Zeitpunkt einen Aggregatzustand gab. Vitalik Buterin meldete sich via Twitter zu Wort und stellte die Frage in den Raum, warum die Helden der Bitcoin-Community sich früher oder später als Clowns entpuppen würden.
Dass Ethereum kein Wertpapier ist, galt lange Zeit als unbestritten, denn letztlich sorgte die SEC in Bezug auf Bitcoin und Ethereum für Klarheit. Im Jahr 2018 erklärte William Hinman, dass es sich bei beiden Kryptowährungen nicht um Wertpapiere handeln würde. Hinmans Aussagen sorgen auch heute noch für Gesprächsstoff, denn sie gingen auch in den Rechtsstreit zwischen Ripple und der SEC ein.
Industrie zerfleischt sich selbst
Um den Zusammenhalt in der Branche war es nicht immer so finster bestellt. Doch seit letztem Jahr wird scharf geschossen. Letztlich sprangen die Marketing-Abteilungen diverser Stiftungen und Unternehmen, die verschiedene Kryptowährungen fördern, auf den Zug auf und schwangen gegen Bitcoin die „Umweltkeule“. Dabei muss man gar nicht betonen, wie „dreckig“ das Mining ist, sondern kann schön mit der eigenen Umweltbilanz werben, weil man Proof of Stake integriert hat oder integrieren wird.
Es scheint, dass im Lager der Bitcoiner eine Gegenstrategie gefunden wurde, die vorsieht, Altcoins aus regulatorischer Perspektive näher zu betrachten. Dieses gegenseitige Bashing schwächt am Ende den ganzen Sektor. Eine große Liebe wird es zwischen Bitcoin-Maximalisten und Vertretern anderer Kryptowährungen wahrscheinlich nie geben. Sich zu bekriegen ist jedoch unnötig und hilft keiner Seite weiter.