Weitere Anteile gekauft
Per Pressemitteilung informierte MoneyGram die Öffentlichkeit über die neuesten Entwicklungen. Der weltweit operierende Zahlungsdienstleister ging bereits im Juni 2019 eine Partnerschaft mit Ripple ein.
Ein Teil der Vereinbarung sah u.a. vor, dass Ripple MoneyGram Aktien zu einem fixen Preis beziehen wird. Dieser Teil der Vereinbarung wurde jetzt in einer zweiten Phase vollzogen, denn Ripple investierte zu Beginn 30 Millionen US-Dollar in den Partner.
Nun kam eine zweite Charge von 20 Millionen US-Dollar hinzu und damit wurde das Investment auf insgesamt 50 Millionen US-Dollar ausgedehnt.
Teure Anteile
Kritikern gefällt nicht, dass der Preis der Aktien deutlich über dem aktuellen Marktwert liegt. Ripple zahlte in beiden Fällen einen Aufschlag und besitzt laut der Mitteilung nun 9,95% der ausstehenden Anteile des Unternehmens.
Im Gegenzug sah die Vereinbarung aber auch vor, dass MoneyGram zukünftig XRP einsetzen wird, um seinen grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr zu beschleunigen. MoneyGram setzt weltweit einen sehr hohen Anteil an Zahlungen um, der durch mangelnde Infrastruktur bedingt wird.
So senden beispielsweise Migranten regelmäßig Geld in ihre ärmeren Heimatländer, um ihre Familien zu unterstützen. Aufgrund der mangelhaften Infrastruktur in den Zielländern dieser Zahlungen, konnte es Zahlungsdienstleister wie etwa MoneyGram oder Wester Union gelingen in diesem Bereich führend zu werden.
Gleichzeitig entsteht dadurch aber auch ein großer Bedarf an schnell verfügbarer Liquidität und dem Wechsel von Devisen. Beide Probleme sollen durch XRP gelöst werden können, weil die Liquidität jetzt innerhalb von Sekunden zur Verfügung gestellt werden kann.
XRP Adoption dauert noch
Obwohl die beiden Unternehmen eine positive Entwicklung verkünden, zeigt der Deal, dass XRP noch einen langen Weg vor sich hat. Letztlich hat sich Ripple in MoneyGram einkaufen müssen, um die hauseigene Technologie zu platzieren.
Stolze 4,10 US-Dollar zahlte man pro Anteil. Gleichzeitig widerspricht das Investment aber auch dem disruptiven Potential von Kryptowährungen. Denn grenzüberschreitende Zahlungen können auch ohne Dienstleister abgewickelt werden. Einzig der Wechsel zwischen Kryptowährungen und der jeweiligen Landeswährung bleibt ein Problem.
Sobald dieses gelöst werden würde, bliebe kein Anreiz mehr auf MoneyGram oder Wester Union zurückzugreifen. Denn beide Unternehmen leben von einer vergleichsweise teuren Gebührenstruktur.