- Die Kryptobank Nuri gab gestern bekannt, Insolvenz angemeldet zu haben.
- Das Unternehmen macht die Krise in den Kryptomärkten verantwortlich.
- Kunden müssen sich jedoch keine Sorgen um ihre Einlagen machen.
Eines der wenigen deutschen Startups, welches sich u. a. mit dem Handel von Kryptowährungen befasst, muss angesichts der harschen Bedingungen am Markt kapitulieren. So stellt es Nuri zumindest in einem offiziellen Statement selber dar. Der Startschuss für das Insolvenzverfahren fiel bereits gestern.
Die Lending-Krise am Kryptomarkt, der Kollaps von Terra und die allgemeine wirtschaftliche Situation haben laut eigener Darstellung die Liquidität des Unternehmens zu stark belastet. Das Geschäft wird vorläufig normal weiterlaufen. In welche Richtung sich das Insolvenzverfahren entwickeln soll, ließ man hingegen offen.
Für Kunden von Nuri stellt sich jetzt die Frage, wie es weitergehen soll. Hier verschafft die Partnerschaft zur Solarisbank die notwendige Sicherheit.
Kundengelder sind sicher
Der Insolvenzantrag des Unternehmens hat keine direkten Auswirkungen auf die Euroeinlagen von Nuri. Auch die Kryptowährungen der Kunden sind sicher, welche entweder in internen Wallets der Bank oder in sogenannten Vaults verwahrt werden. Während die internen Wallets von der Solaris Digital Assets GmbH treuhänderisch verwaltet werden, haben die Kunden über die selbstverwalteten Vaults ohnehin selber die Kontrolle.
Die Insolvenz hat also zunächst keine unmittelbaren Auswirkungen auf das Vermögen der Kunden. Dennoch ließ man gestern via Social Media verlauten, dass die Systeme aufgrund des hohen Andrangs überlastet waren. Anscheinend ist es bereits zu einer Art Exodus durch skeptische Kunden gekommen, die jetzt ihre Gelder möglichst schnell abheben wollen.
Celsius bleibt ein Problem
Erste Anzeichen einer drohenden Schieflage von Nuri zeichneten sich bereits vorher ab. So musste man Personal entlassen und auch das Affiliate-Programm wurde eingestellt. Sollte das Unternehmen am Ende vollständig schließen müssen, dann wäre das ein bitterer Verlust für die deutsche Krypto-Szene.
Noch schwerer dürfte allerdings der Umstand wiegen, dass man mit dem Partner Celsius Finanzprodukte bewarb, die eine feste Rendite in Aussicht stellten. Da Celsius ebenfalls insolvent ist, sind die betroffenen Kundengelder eingefroren. Zwar ist zunächst Celsius verantwortlich, es stellt sich jedoch die Frage, ob nicht am Ende auch Nuri mit in die Haftung genommen werden könnte.
Daher gilt abzuwarten, ob man es angesichts dieser Krisen schafft, neue Investoren ins Boot zu holen und das Unternehmen zu retten.