- MicroStrategy hat für den 8. August einen Führungswechsel angekündigt.
- Michael Saylor legt seine Position als CEO nieder und bleibt als Executive Chairman erhalten.
- Die Nachricht sorgt für Nervosität, obgleich das Unternehmen beteuert, an Bitcoin festzuhalten.
Michael Saylor ist bald nicht mehr CEO von MicroStrategy. Am 8. August wird er seinen Posten für seinen Nachfolger Phong Le räumen. Saylor wird dem Unternehmen aber als Chairman erhalten bleiben und damit weiterhin Einfluss ausüben.
In einer Pressemitteilung kommunizierte man die Entscheidung als notwendig und betonte dabei insbesondere die Trennung bei der Rollenverteilung, die für das Unternehmen ein wichtiger und richtiger Schritt sei. Gleichzeitig teilte man auch die Geschäftszahlen für das letzte Quartal mit und diese sehen alles andere als rosig aus. Das Unternehmen muss einen Wertverlust von rund 917 Millionen US-Dollar hinnehmen. Dieser ist auf die gewaltige Bitcoin-Reserve zurückzuführen, die MicroStrategy hält.
Insgesamt kaufte man 129.699 BTC zu einem Durchschnittspreis von 30.664 US-Dollar pro Bitcoin. Dennoch betonte man, dass man langfristig an Bitcoin festhält und mit der Volatilität gerechnet hätte. Das Unternehmen sei in der Lage, die Schwankungen am Markt gut zu verkraften und werde durch die Volatilität insgesamt attraktiver.
Angst vor einem Richtungswechsel
Obwohl das Unternehmen den kompletten Sachverhalt positiv darstellt, kommt die Befürchtung auf, dass MicroStrategy durch den Wechsel den Weg für Verkäufe ebnet. Bisher hat man immer nur nachgekauft und es gab auch im letzten Quartal keine Verkäufe.
Das Unternehmen hält bis heute die größte Bitcoin-Reserve der Welt, wenn man börsliche Bestände nicht berücksichtigt. Saylor schlug den Kurs im Jahr 2020 ein und verkaufte weder zum Allzeithoch im November 2021 noch um Verluste in diesem Jahr zu mindern.
Es bestehen daher gute Chancen, dass man standfest bleibt und tatsächlich die Reserve durch das Tal der Tränen schleppt. Hier dürfte es entscheidend sein, wie sich das übrige Geschäft entwickelt und welche Tiefstände Bitcoin in Zukunft vielleicht noch erreichen wird. Eine Panik ist aber unbegründet, denn Saylor legte bereits zum Anfang des Bärenmarktes Zahlen vor und machte klar, dass man genügend finanzielle Reserven hat, um durchzuhalten. Das Unternehmen bekäme demnach erst Schwierigkeiten, wenn der Bitcoin-Kurs unterhalb von 3.562 US-Dollar rutschen würde.