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Krypto-Betrüger in Bangkok gefasst: Portugiese soll 500 Millionen Euro erbeutet haben

Mann in Handschellen
Symbolbild | Bildquelle: © stock.adobe.com

Nach einer spektakulären Fahndung hat die thailändische Polizei am Donnerstag einen 39-jährigen Portugiesen festgenommen, der im Zusammenhang mit einem der größten Krypto-Betrugsfälle Europas steht. Die Schadenssumme: rund 500 Millionen Euro. Der Mann soll über Jahre hinweg ein internationales Netzwerk für gefälschte Bitcoin-Investments und Kreditkartenbetrug betrieben haben.

Die Festnahme erfolgte in einem Luxus-Einkaufszentrum im Herzen Bangkoks. Mehr als zehn Beamte in Zivil durchkämmten das Areal fünf Stunden lang, bevor sie den Verdächtigen stellten. „Er wirkte nervös, telefonierte und bewegte sich auffällig“, heißt es aus Polizeikreisen. Sein Pass verriet den letzten Einreisestempel aus dem Jahr 2023 – seitdem lebte er illegal in Thailand.

Auslöser für den Zugriff war ein Hinweis eines portugiesischen Journalisten, der den Mann im Urlaub erkannte. Die thailändische Immigration Division 1 bestätigte die Identität per Gesichtserkennung und biometrischen Daten. „Ohne diesen Tipp wäre er uns wohl noch länger entkommen“, so ein Sprecher der Behörde.

Unklarheiten beim Namen – klare Muster bei den Taten

Offiziell schweigen die Behörden zu seinem vollständigen Namen. Lokale Medien nennen ihn teils „Carlos L.“ oder „Carlos Laposo“, andere sprechen von „Pedro M.“. Einigkeit besteht jedoch über die Vorwürfe: Der Mann soll europaweit und in Asien Krypto-Investmentbetrug, Kreditkartenmissbrauch und Urkundenfälschung betrieben haben. Ermittler berichten von Geldflüssen über Schweizer Konten und fingierten Plattformen, die Anlegern zweistellige Renditen versprachen.

Bereits 2023 soll er in Bangkok Schein-Investments in Bitcoin verkauft und Opfer um mehr als eine Million Baht (rund 28.000 Euro) gebracht haben. Typisch für diese Masche: täuschend echte Trading-Dashboards, blockierte Auszahlungen und angebliche Auszahlungsgebühren.

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Wie funktioniert ein Scam dieser Größenordnung?

Die Ermittler gehen davon aus, dass der Verdächtige ein Netzwerk aus Fake-Investmentplattformen betrieb, die professionell gestaltet waren und Anlegern hohe Renditen versprachen. Die Opfer wurden über Social Media, Online-Werbung und Callcenter-ähnliche Strukturen angeworben. Nach der Einzahlung wurden ihnen zunächst scheinbare Gewinne angezeigt – ein klassisches Schneeballprinzip. Sobald Auszahlungen verlangt wurden, blockierten die Plattformen den Zugriff und forderten zusätzliche „Gebühren“ oder „Steuern“.

Skalierung über Jahre und Länder erklärt die enorme Schadenssumme. Laut europäischen Ermittlern sind solche Netzwerke oft in mehreren Jurisdiktionen aktiv, nutzen Offshore-Konten und nicht lizenzierte OTC-Krypto-Händler, um Gelder zu waschen. In diesem Fall sollen auch Schweizer Bankkonten eine Rolle gespielt haben.

Thailand gilt seit Jahren als Hotspot für internationale Betrüger – nicht zuletzt wegen seiner touristischen Infrastruktur und der Möglichkeit, sich in Metropolen wie Bangkok anonym zu bewegen. Die Behörden haben jedoch ihre Kontrollen verschärft: biometrische Systeme, Gesichtserkennung und internationale Kooperationen sind inzwischen Standard. Erst kürzlich wurden mehrere illegale OTC-Krypto-Netzwerke zerschlagen, die hunderte Millionen Dollar bewegt haben.

Was droht dem Tatverdächtigen?

Zunächst wird dem Mann nur die Überziehung seines Visums zur Last gelegt. Danach droht ihm jedoch die Abschiebung nach Portugal, wo umfangreiche Ermittlungen laufen. Interpol-Datenbanken sollen bereits Hinweise auf seine Aktivitäten enthalten. Eine öffentliche Red Notice gibt es bislang nicht – was üblich ist, da viele Vermerke nicht öffentlich geführt werden.

Die Festnahme zeigt, wie eng internationale Behörden inzwischen kooperieren. Thailand hat zuletzt mehrfach illegale OTC-Krypto-Netzwerke zerschlagen und setzt auf biometrische Identifizierung. Für Anleger bleibt die wichtigste Regel: Misstrauen bei unrealistischen Renditeversprechen. Wer zweistellige Gewinne ohne Risiko angeboten bekommt, sollte sofort skeptisch werden. Gleiches gilt für aggressive Zahlungsaufforderungen, weil Betrüger häufig versuchen, so viel Geld wie möglich aus ihren Opfern herauszuholen.

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