Bitcoin hat nach einer volatilen Vorwoche, die den Kurs bis zurück an die Marke von 60.000 Dollar getrieben hat, charttechnische Fortschritte gemacht, indem das Bullmarket-Supportband auf Wochensicht ein weiteres Mal als Support bestätigt werden konnte. Derzeit notiert Bitcoin knapp unter dem 200-Tage-Trend als nun entscheidendem Hindernis, um zurück in bullisches Momentum zu finden und die nächste Phase dieses Bullruns einzuleiten.
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Sind 100.000 Dollar bis Jahresende möglich?
Blickt man auf die vergangenen Bitcoin-Zyklen, die sich an den Halvings orientieren, so gab es nach einem Zeitraum von etwa 6 Monaten nach dem Halving stets einen Ausbruch aus einer entsprechenden Konsolidierungsphase und hinein in die nächste große Aufwärtsbewegung. Die derzeitige Konsolidierungsphase seit dem Halving im April läuft seit über fünf Monaten und ist zudem mit dem saisonal typischen Sommerloch zusammengefallen.
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Da nun das saisonal traditionell starke vierte Quartal begonnen hat, sowie die typische Konsolidierungsphase nach einem Halving sich dem Ende neigt, ist das Fundament für einen Ausbruch gelegt, der den Bitcoin-Kurs potenziell bis zur Marke von 100.000 Dollar bringen kann. Fundamental gesehen sprechen einige Faktoren für eine Ausweitung der Marktliquidität – dem wichtigsten Baustein für einen Bitcoin-Bullrun:
China: Die chinesische Regierung hat ein Stimulus Paket in Höhe von hunderten Milliarden Dollar auf den Weg gebracht, um die heimische Wirtschaft zu unterstützen. Historisch gesehen haben solche Maßnahmen zu Bitcoin-Preisanstiegen geführt.
USA: Die US-Notenbank hat im September die Zinsen um 50 Basispunkte gesenkt, und es wird erwartet, dass weitere Zinssenkungen kommen. Zudem befinden sich nun sowohl Geld- als auch Fiskalpolitik auf einem lockeren Pfad und sprechen für eine Ausweitung der Liquidität. Hier besteht ein Liquiditätspotenzial von bis zu einer Billionen Dollar, wenn man die Reverse Repo Facility und den Treasury General Account der USA bemisst und das Potenzial steigert sich sogar auf über 4 Billionen Dollar, wenn man die verfügbaren Bankreserven hinzunimmt, die potenziell ab 2025 in Staatsanleihen fließen könnten.
Japan: Die Bank of Japan hat beschlossen, die Zinsen nicht weiter zu erhöhen, was als positiv für Bitcoin angesehen wird. Eine Zinsanhebung könnte sonst zu Verkäufen von risikobehafteten Vermögenswerten wie Bitcoin führen. Japans Premierminister Shigeru Ishiba plant zusätzlich ein neues Konjunkturpaket zur Unterstützung einkommensschwacher Haushalte und zur Bekämpfung der Deflation. Das Paket wird nach den Wahlen im Oktober durch einen Zusatzhaushalt finanziert und enthält Subventionen für lokale Regierungen.
Weitere bullische Faktoren für den Krypto-Sektor
Trump führt in Umfragen: Ein möglicher Wahlsieg Trumps wird als positiv für Bitcoin angesehen, da er Kryptowährungen unterstützt.
Spot Bitcoin ETFs: Diese akkumulieren wieder Bitcoin, während der Bitcoin-Zufluss zu Börsen gering ist, was auf weniger Verkaufsdruck hindeutet.
FTX-Rückzahlungen: Diese könnten zusätzliche Liquidität von bis zu 16 Milliarden Dollar in den Bitcoin-Markt bringen, da alte FTX-Kunden dieses Kapital erneut in den Krypto-Sektor investieren wollen.
Russland: Plant ab November Kryptowährungen für grenzüberschreitende Zahlungen zu verwenden.
Diese Herausforderungen bleiben
Der nächste kritische Punkt für den US-Aktienmarkt ist der Verbraucherpreisindex (CPI) für September, der am Donnerstag veröffentlicht wird. Eine höhere Inflation als erwartet könnte die Zinssenkungen der Fed weiter verlangsamen und die Aktienrallye behindern.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Berichtssaison zum dritten Quartal, die nun startet. Analysten erwarten für das dritte Quartal ein Gewinnwachstum der S&P 500-Unternehmen von 4,2%, was zwar das fünfte Quartal in Folge einen Anstieg, jedoch eine Verlangsamung gegenüber den Vorquartalen darstellt. Eine zu große Enttäuschung in einigen Sektoren oder bei relevanten Unternehmen wie den Magnificent Seven könnte für eine Korrektur am Markt sorgen.
Fazit
Insgesamt ist der Zeiger sowohl aufgrund charttechnischer als auch aufgrund fundamentaler Aspekte mehr in Richtung einer Fortsetzung des Krypto-Bullruns und eines Ausbruchs im vierten Quartal gerichtet. Ob der Bitcoin-Kurs bis Jahresende die magische Marke von 100.000 Dollar erreichen kann, bleibt jedoch offen und hängt davon ab, wie stark sich der Liquiditätszyklus bis dahin entfalten wird und wie viele geopolitische und wirtschaftliche Dämpfer den Markt bis dahin noch erschüttern werden.
Aufgrund der Enttäuschung des letzten Bullruns, bei der die 100.000 Dollar Bitcoin Marke trotz einer hohen Erwartung nicht erreicht werden konnte, gestaltet sie sich als besonders große psychologische Hürde und es wird einiges an Momentum brauchen, um diese Marke zu knacken. Das Potenzial besteht jedoch, dass Bitcoin diese Marke im weiteren Verlauf des Bullruns überschreiten kann, auch wenn es nicht bis zum Ende dieses Jahres passiert.
Denken Sie langfristig!
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