- Für Miner in Kanada könnte es in den kommenden Jahren eng werden.
- Der kanadische Ökostrom-Anbieter Hydro-Québec sieht einen enorm wachsenden Energiebedarf.
- Laut einer Pressemitteilung will man deshalb Miner und Node-Betreiber von der Versorgung ausschließen.
Das Staatsunternehmen Hydro-Québec hat die Einstellung aller Stromlieferungen an Miner bei der zuständigen Behörde beantragt. In einer Pressemitteilung heißt es:
“Schließlich reichte Hydro Québec angesichts des deutlichen Anstiegs der erwarteten Stromnachfrage und der sich verschärfenden Energie- und Kapazitätsbilanzen bei der Régie de l’énergie einen Antrag auf Aussetzung des Zuteilungsverfahrens für die Blockchain-Industrie ein”
Hydro-Québec Pressemitteilung
Ideologie oder Not?
Doch bei einem Staatsunternehmen stellt sich natürlich die Frage: Passiert dieser Schritt aus Not oder aus Ideologie? Tatsächlich dürfte dieser Antrag eher aus einer Energieproblematik entstehen, denn Hydro-Québec sieht nicht zuletzt wegen zunehmender Elektromobilität und Automatisierung in Zukunft einen deutlich höheren Bedarf. Das Unternehmen ist der größte Elektrizitätsproduzent Kanadas und einer der größten Betreiber von Wasserkraftwerken weltweit.
Alleine im Zeitraum zwischen 2022 und 2023 soll der Bedarf an Energie, die bei Hydro-Québec größtenteils nachhaltig gewonnen wird, um 14 Prozent steigen. Nicht zuletzt um die Versorgungssicherheit der Bevölkerung zu garantieren, muss das Unternehmen jetzt diesen Schritt gehen.
Die Reaktion auf den Schritt des Versorgungsunternehmen fiel natürlich wenig positiv aus und die Aktien der im Umkreis börsennotierten Mining-Gesellschaften fielen deutlich.
Zurück zu fossilen Energien?
Aber wie geht es jetzt weiter für die Miner? Hydro-Québec versorgt nicht nur die ganze Provinz, sondern auch andere Teile Nordamerikas mit seinem Strom. Sollte der Antrag der Kanadier tatsächlich durchgehen, könnte dies weitreichende Folgen für die Kryptoindustrie innerhalb des Liefergebiets haben.
Zwar würden viele Miner vermutlich kurzfristig auf fossile Energien und soweit möglich „Selbstversorgung“ umsteigen, doch ob sich dies langfristig lohnt und dies nicht zu weiteren Konflikten führt, ist fraglich.