Richard Heart, der mit bürgerlichem Namen Richard James Schueler heißt, wird von Interpol mit einer Red Notice gesucht. Gleichzeitig steht Heart auf der „Most Wanted List“ von Europol, wo sich mehr Details zu den Vorwürfen gegen ihn finden. Demnach fahnden finnische Behörden nach ihm.
Heart soll es mutmaßlich verpasst haben, seine Steuern in Finnland zu erklären und Einkünfte zu belegen. Jetzt wirft man ihm Steuerhinterziehung vor und spricht von Hunderten von Millionen Euro, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Dieser Vorwurf wurde bereits im September 2024 bekannt. Neu ist hingegen der Verdacht, dass er mutmaßlich ein Gewaltverbrechen in Finnland begangen haben soll. Die Behörden formulieren den Verdacht drastisch:
„Schueler griff ein 16-jähriges Opfer körperlich an, indem er die Person an den Haaren packte, sie in das Treppenhaus zog und zu Boden stieß. Während das Opfer auf dem Rücken auf dem Boden lag, schlug Schueler ihm 4- bis 5-mal ins Gesicht, auf die Nase, in die Augen und den Kopfbereich. Schueler fügte dem Opfer Schmerzen, aufgerissene Haut im Gesichtsbereich, Blutungen und Schwellungen zu. Zudem war die Kleidung des Opfers mit Blut bedeckt.“
EU Most Wanted, frei übersetzt
Mit der Red Notice dürfte es für den HEX- und PulseChain-Gründer deutlich schwerer werden, international zu reisen. Das Ersuchen ergeht an 195 Staaten, die eigenständig entscheiden dürfen, ob sie den Gesuchten festnehmen und überstellen.
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Die SEC mischt seit 2023 mit
HEX, PulseChain sowie PulseX gelten als erfolgreiche, aber umstrittene Projekte, die von Richard Heart initiiert wurden. Kritiker bemängelten seit Tag 1, dass die Projekte im Kern eher einem Pyramidenschema ähneln als legitimen Kryptowährungen. Im Jahr 2023 rief das auch die SEC auf den Plan, die ihrerseits eine Klage gegen den Gründer einreichte.
Die Vorwürfe der SEC umfassen ein nicht registriertes Wertpapierangebot im Jahr 2019, das mit dem Start von HEX verbunden ist, sowie Täuschung von Investoren, Veruntreuung von Investorengeldern und irreführende Transaktionen. Letztere sollen angeblich dazu genutzt worden sein, um den Eindruck zu erwecken, dass eine erhebliche organische Nachfrage nach HEX besteht.
Obwohl das strikte Vorgehen der SEC gegen weite Teile der Kryptoindustrie gemeinhin kritisiert wird, erfuhr Heart nur geringe Unterstützung durch die Branche und die Szene. Jetzt erregt sein Fall erneut Aufsehen, und anders als bei der Zivilklage der SEC handelt es sich jetzt um strafrechtliche Vorwürfe. Unmittelbare Konsequenzen muss der Gesuchte aber nicht zwingend befürchten. Sofern Heart seinen Standort bereits ins Ausland verlegt hat, kann er sich den finnischen Behörden wahrscheinlich entziehen. Es gibt mehrere Länder, die dafür bekannt sind, aus wirtschaftlichen Erwägungen eine Red Notice unbeachtet zu lassen. Weil Heart über ein beträchtliches Vermögen verfügt, dürfte er es sich wahrscheinlich leisten können, sehr komfortabel unterzutauchen.