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GENIUS Act im Anmarsch – Warum das Gesetz Ethereum entfesseln wird

Der US-Senat
Bildquelle: Jens Junge, pixabay.com

Nach monatelangen politischen Grabenkämpfen steht der GENIUS Act, das bislang umfassendste US-Gesetz für Stablecoins und Kryptomärkte, vor dem finalen Durchbruch. Das Repräsentantenhaus hat am späten Mittwochabend nach einer fast zehnstündigen Verfahrensabstimmung den Weg für die endgültige Entscheidung freigemacht. Im Laufe des heutigen Tages könnte das Gesetz verabschiedet werden – ein Schritt, der als historischer Moment für die US-Kryptoindustrie gilt.

Bereits im Juni hatte der Senat den GENIUS Act mit breiter Mehrheit beschlossen. Nun entscheidet sich, ob der Gesetzentwurf auch die letzte parlamentarische Hürde im House of Representatives nimmt. Sollte das Repräsentantenhaus zustimmen, geht das Gesetz direkt an Präsident Donald Trump zur Unterschrift. Politexperten erwarten eine parteiübergreifende Mehrheit.

Für den Kryptomarkt ist die Entscheidung wegweisend, denn der GENIUS Act soll erstmals klare und bundesweit einheitliche Regeln für Stablecoins schaffen – mit potenziell weitreichenden Folgen nicht nur für Bitcoin und klassische Stablecoins, sondern auch für Ethereum und das gesamte DeFi-Ökosystem.

CBDC-Verbot macht die Privatwirtschaft stark

Das Gesetz hat unter anderem ein Verbot von digitalem Zentralbankgeld zur Folge. Zwar wird das CBDC-Verbot nicht direkt Teil des GENIUS Act sein, doch seit gestern Abend gilt die Vereinbarung, dass das Verbot in den National Defense Authorization Act (NDAA) eingefügt wird. Weil es sich dabei um ein Must-Pass-Gesetz handelt, gilt das Verbot praktisch als beschlossene Sache.

Anders als in der EU sieht man die staatliche Steuerung von Geld in Teilen der USA kritisch. Ist das Verbot einmal beschlossene Sache, dann ist klar, dass Stablecoins die digitale Zukunft des US-Dollars sein werden.

Damit werden Ripple, Circle, Paxos, Coinbase und eine ganze Reihe anderer US-Unternehmen überproportional profitieren können. Sie haben in den letzten Jahren daran gearbeitet, die notwendige Infrastruktur zu schaffen und sich geeignete Lizenzen zu besorgen. Aktuell schickt sich Ripple an, eine US-Banklizenz zu erhalten, und wartet auf die Zustimmung durch das OFAC. Der GENIUS Act ist der Startschuss zu einem digitalen Goldrausch, der nicht nur die Stablecoin-Emittenten in eine besondere Lage versetzt, sondern auch die genutzten Technologien.

In den letzten sechs Jahren traten eine Reihe von Playern an, um Ethereum von seinem Thron zu stoßen. Der native Token der Blockchain ist nicht nur nach Marktkapitalisierung die zweitgrößte Kryptowährung, sondern Ethereum ist und bleibt Dreh- und Angelpunkt in Sachen Smart Contracts – und damit die Grundlage für sämtliche Stablecoins und Layer-2-Netzwerke, die ihre Anwendung beschleunigen.

Ethereum steht vor einem Bullrun

Das Thema Stablecoins scheint bei den Anlegern breites Interesse an der Infrastruktur geweckt zu haben, auf denen diese Token technisch realisiert werden. Ethereum ist aktuell der Trade schlechthin, wie die Nettozuflüsse in die Ether-Spot-ETFs deutlich belegen. Allein ETHA von BlackRock verzeichnete gestern 499 Millionen US-Dollar Zufluss.

Noch bleibt der Ethereum-Kurs deutlich unterhalb seines Allzeithochs, aber die Reaktion auf die Abstimmung macht deutlich, dass der Markt dabei ist, den möglichen Erfolg von Ethereum einzupreisen. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels steht ETH bei 3.435 US-Dollar und rückt damit näher an das Jahreshoch vom Januar heran.

Sollte sich das Narrativ vom „digitalen Öl“ in den Köpfen der Anleger festsetzen, könnten sie auf den Geschmack kommen und Ethereum eine fulminante Kursrallye verschaffen. Sollte es dazu kommen, wäre es besonders interessant zu beobachten, ob und wie die Schwelle bei 4.000 US-Dollar überwunden wird. Dort trafen die Bullen in den letzten Jahren wiederholt auf einen Widerstand.

Da Ethereum seit seinem Jahrestief gegenüber dem tagesaktuellen Kurs um etwa 148 Prozent zulegen konnte, ist das Thema Gewinnmitnahmen wenigstens kurzfristig interessant. Investierte Anleger sollten aufgrund dieses bereits beachtlichen Wachstums im Auge behalten, ob es nicht doch zu einer ausgedehnten Korrektur kommt.

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