Recht

Geht YouTube nicht gegen Onlinebetrüger vor? Ripple und Brad Garlinghouse reichen Klage ein


XRP scheint für Betrüger besonders attraktiv zu sein, denn auf YouTube sollen die Täter immer wieder arglose Opfer getäuscht haben. Dazu gaben sie vor, eine bestimmte Menge XRP zu verschenken, jedoch sollten die Opfer ihnen zunächst einen Vorschuss schicken, um an dem vermeintlichen „Giveaway“ teilzunehmen.

Die Betrugsmasche ist auf Social Media bekannt. Auch auf Twitter eröffnen die Betrüger regelmäßig Accounts und versuchen prominente Personen zu imitieren, die angeblich großzügige Schenkungen anbieten. Auf Facebook imitieren sie gerne mithilfe von gefälschten Unternehmensseiten Firmen aus der Krypto-Industrie und markieren wildfremde Personen in ihren Beiträgen, um so die Aufmerksamkeit potentieller Opfer zu gewinnen.

Dieser Umstand ist zwar ein Ärgernis, hatte aber bisher keine rechtlichen Konsequenzen für die Unternehmen. Doch jetzt prescht Ripple mit einer Klage gegen YouTube vor, weil YouTube nicht entschieden genug gegen Betrüger vorgeht, die sich für ihre Masche XRP bedient haben.

Ruf- und Vermögensschädigung

Neben Ripple klagt auch der CEO Brad Garlinghouse persönlich gegen YouTube. Nach Meinung der Kläger wäre die Streamingplattform zulange untätig gewesen. Dabei wurde YouTube wiederholt auf die Problematik aufmerksam gemacht.

Dadurch das die Betrüger wiederholt XRP vermeintlich ungestört für ihre Betrugsmasche verwenden konnten, sehen sich Ripple und Garlinghouse durch YouTube geschädigt. Schließlich stehen das Unternehmen und seine Person im engsten Zusammenhang mit der Kryptowährung XRP.

Auf der anderen Seite hält YouTube dagegen, dass man gemeldete Fälle immer verfolgt und die gebotenen Mittel zur Kontrolle bereitstellt. Bald wird sich ein Gericht damit befassen müssen, ob es das Problem von YouTube ist, wenn Betrüger XRP für ihre Machenschaften kapern. Dabei wird es auch um die Bewertung gehen, ob die getroffenen Maßnahmen ausreichend sind.

Kampf gegen Windmühlen

Die Tatsache, dass Betrüger auf nahezu allen Plattformen aktiv sind und die Betreiber die Aktivitäten letztlich nur eindämmen können, sorgt dafür, dass die Klage ein wenig absurd wirkt. Genauso absurd könnten die Konsequenzen sein, die sich daraus ergeben.

Wie wäre es, wenn man Schlagwörter wie etwa Ripple oder XRP künftig komplett sperrt? Zugegeben, es gibt differenziertere Möglichkeiten gegen Betrüger vorzugehen, aber es ist ein Wettlauf, den die Social Media Plattformen nicht gewinnen können.

Die Betrüger werden Schutzmaßnahmen umgehen, die Unternehmen werden diese also wiederholt anpassen müssen. Ab wann sollte man diese Maßnahmen also als hinreichend erachten können, um sich nicht, wie im vorliegenden Fall, in seinem Ruf geschädigt zu sehen?  

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