Ethereum war lange das Sorgenkind in diesem Krypto-Zyklus, der im Frühjahr 2023 seinen Anfang genommen hat. Während Bitcoin neue Höchststände weit über der Marke von 100.000 Dollar erreichen konnte, ist es dem Ethereum-Kurs bisher nicht gelungen, das Hoch aus dem alten Zyklus zu übertreffen.

Nach einem dreifachen Anlaufversuch im Jahr 2024 ist die Kryptowährung zwischenzeitlich sogar wieder bis in die Nähe des letzten Bärenmarkttiefs gesunken. Noch ernster wird das Bild, wenn man sich die Ethereum-Performance bepreist in Bitcoin anschaut. Alle Altcoins müssen sich letzten Endes mit Bitcoin messen, da Bitcoin das Zugpferd und wichtigste Benchmark für den gesamten Sektor ist.

In Relation zu Bitcoin betrachtet, befindet Ethereum sich seit September 2022 in einem anhaltenden Bärenmarkt und musste im Zuge des Zoll-Chaos im April 2025 einen Rückschlag bis auf das Tief aus dem vorletzten Zyklus in Kauf nehmen. Mit der Bodenbildung auf diesem Niveau und dem anschließenden Ausbruch scheint nun jedoch endlich der Befreiungsschlag für Ethereum einzusetzen. Seit Anfang Mai zeigt die Kryptowährung eine deutliche Outperformance gegenüber Bitcoin und greift aktuell das in Dollar gemessene Allzeithoch und die runde Marke von 5000 Dollar an.
Auch die enttäuschende ETF-Entwicklung zeigt mittlerweile eine deutliche Wende. Anders als der Rekord-Start der Bitcoin-ETFs ist Ethereum zunächst verhalten bei der Wallstreet angekommen und die Zuflüsse in die Ethereum-ETFs hatten nur einen Bruchteil der Dimensionen des großen Bruders. Seit einigen Wochen erlebt Ethereum jedoch einen massiven Kapitalzufluss und überflügelt die Bitcoin-ETFs immer wieder, mit Zuflüssen von bis zu einer Milliarde Dollar pro Tag.
Darum erlebt Ethereum nun einen Aufschwung
Die Kombination aus günstigeren Liquiditätsbedingungen am Markt, einem positiveren regulatorischen Umfeld in den USA und einem wachsenden Interesse aus dem institutionellen Sektor treibt derzeit den Ethereum-Preis. Auf Ethereum findet über 50 Prozent des Stablecoin-Marktes statt, der durch den jüngst verabschiedeten GENIUS-Act in den USA einen massiven Aufschwung erfährt. Auch der Real-World-Asset-Tokenisierungssektor wird zu über 50 Prozent auf Ethereum abgebildet. Dieser Bereich liegt im besonderen Interesse institutioneller Investoren, da es um die Tokenisierung von Vermögenswerten jeglicher Art geht. BlackRock ist hier einer der größten Treiber.
Nachdem immer mehr Unternehmen angefangen haben, Bitcoin in ihre Unternehmensbilanzen aufzunehmen, findet dieser Trend nun auch zunehmend mit Ethereum statt. Größter Akteur ist in diesem Fall BitMine, ein Investmentunternehmen unter der Schirmherrschaft des bekannten Finanzmarktanalysten Tom Lee von Fundstrat. Seit Juli hat das Unternehmen 1,2 Millionen Ether im Wert von 5,5 Milliarden Dollar akkumuliert und plant eine zusätzliche Kapitalaufnahme von 20 Milliarden Dollar für weitere Käufe.
Fundstrats Tom Lee sieht Ethereum als „größten Makro-Trade“ der nächsten 10 bis 15 Jahre, da die Kombination aus KI-getriebener Token-Ökonomie und die wachsende Wallstreet-Integration in die Blockchain-Welt das entsprechende wirtschaftliche Potenzial liefert.
Wie geht es weiter?
Unmittelbar zeigen sich einige Marktbeobachter skeptisch, da einer der kurzfristigen Haupttreiber die starke Erwartungshaltung an eine Zinssenkung der Fed im September ist. Falls die erwartete Zinssenkung jedoch ausbleibt oder Notenbank-Chef Jerome Powell auf der anschließenden Pressekonferenz zu hawkishe Töne anschlägt, könnte das zu einer Enttäuschung an den Märkten führen.
Mittel- bis langfristig bleibt das Fundament für eine weitere Rally des Krypto-Marktes jedoch gesetzt, da die Liquiditätsbedingungen an den Märkten sich perspektivisch weiter verbessern. Der Hauptgrund dafür bleibt die US-Schuldenkrise, die eine entsprechende geldpolitische Antwort erfordert. Ethereum kann aufgrund der wachsenden Akzeptanz auf institutioneller Ebene in diesem Umfeld stark profitieren, besonders durch eine steigende Adaption in Sachen Tokenisierung von Vermögenswerten, die direkt durch verschiedene Wallstreet-Akteure umgesetzt wird.
Denken Sie langfristig!
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