- Coinbase stellte 50 Token vor, die in eine engere Auswahl kamen, um in das Programm der Börse aufgenommen zu werden.
- Bei einem Teil handelt es sich jedoch um Projekte, die den Eindruck erwecken, vollkommen irrelevant zu sein.
- Als wäre das nicht genug, scheint es einigen wenigen Spekulanten gelungen zu sein, aus der Transparenzoffensive Profit geschlagen zu haben.
Blickt man dieser Tage auf die Kommunikationsstrategie von Coinbase, dann bekommt man den Eindruck, dass es die größte Börse am Markt niemandem recht machen kann. Eigentlich ging es um mehr Transparenz, als Coinbase per Blogpost bekannt gab, 45 Projekte auf der Ethereum-Blockchain und 5 weitere auf Solana für eine Aufnahme in das Programm der Börse in Betracht zu ziehen.
Üblicherweise stellt sich am Markt kurze Zeit danach der sogenannte Coinbase-Effekt ein. In Erwartung, dass ein Asset zukünftig einem breiteren Publikum zugänglich wird, steigen viele Anleger in kurzer Zeit ein und treiben den Preis hoch. Auch nach der Bekanntgabe am Montag war dieser Effekt zu beobachten.
Allerdings sorgten diesmal gleich zwei Faktoren für Unmut in der globalen Kryptogemeinde, wie diverse Kommentare und Rückmeldungen via Social Media verdeutlichen.
Warum diese Auswahl?
Laut eigener Darstellung legt Coinbase einen sehr hohen Maßstab an die Projekte an, bevor man sie überhaupt in Betracht zieht. Einige auf der veröffentlichten Liste sorgen jedoch für Stirnrunzeln. Eine Reihe von Projekten verfügt nur über eine sehr geringe Marktkapitalisierung und es ist unklar, ob die gesteckten Ziele überhaupt durch die Teams erreicht werden können.
Zugegeben, es lässt sich trefflich darüber streiten, ob aus den Tausenden verschiedenen Projekten, die alleine Coinmarketcap ausspuckt, jemals etwas werden wird. Jedenfalls handelt es sich nicht ausschließlich um Premium-Assets, die den Sprung in die engere Auswahl geschafft haben.
Welche Token es dann endgültig an die Börse schaffen werden, steht noch nicht fest und soll in den kommenden Wochen bekannt gegeben werden.
Trader deckt sich wenige Stunden vorher ein
Wem die ominöse Adresse gehört, ist nicht bekannt. Daher kann nicht direkt von Insiderhandel die Rede sein. Allerdings hinterlässt die Tatsache, dass ein Unbekannter nur wenige Stunden vor Veröffentlichung der Liste sich gezielt mit hohen Summen in die Projekte einkaufte, einen Beigeschmack.
Der Journalist Andrew Thurman machte sich per Blockchain-Analyse auf die Spurensuche und fand heraus, dass der mysteriöse Käufer nur eine Stunde vor Bekanntgabe gleich 20 verschiedenen Projekte kaufte, die bis dato nie sein Interesse geweckt hatten.
Neben dem Verdacht, dass es sich um einen oder mehrere Insider handeln könnte, gibt es aber auch eine weniger spannende Erklärung für die Zukäufe. So könnte der Käufer beispielsweise auch auf Veränderung der API reagiert oder andere Indizien erfolgreich interpretiert haben, wie Thurman weiter via Twitter ausführte.