Kompakt:
- Die Präsidentin der EZB äußerte sich erneut über Kryptowährungen.
- Lagarde sprach ihnen die Qualitäten von echten Währungen ab.
- Dabei war die Konkurrenz für das herrschende Währungssystem noch nie größer.
Man könnte meinen, dass der Druck auf die Zentralbanken weltweit größer wird. Während in El Salvador ein Leuchtturmprojekt gestartet wurde, um Bitcoin als Währung in den Alltag der Menschen zu integrieren, beeilt man sich seitens der EZB im Einklang mit dem IWF vor Kryptowährungen zu warnen.
Das alleine sind zwar keine Neuigkeiten, aber man wird immer wieder durch neue Aufklärungsversuche beglückt. So zuletzt durch die Chefin der EZB, die in einem Interview mit Bloomberg den Kryptowährungen absprach, über die Qualitäten von echten Währungen zu verfügen.
Um die Kritik zu vervollständigen und gewollt oder ungewollt das Klischee des Bitcoin-Kritikers zu erfüllen, riss Lagarde die Problemthemen Geldwäsche und Umweltverträglichkeit oberflächlich an. Das ist bitter für Europa, denn während eines der ärmsten Länder der Welt einen zugegebenermaßen gewagten Vorstoß leistet, ergeht sich die EZB-Präsidentin in einer repetitiven Kritik. Diese Kritik ist so alt und bereits so oft entkräftet worden, dass es nicht mehr lohnt, im Jahr 2021 im Einzelnen auf sie einzugehen.
Eine Elite, die komplett apart ist
Das Christine Lagarde nicht in jeder Hinsicht ein Teil der Gesellschaft ist, in der sie lebt, machte sich insbesondere dadurch deutlich, dass ein französisches Gericht sie im Jahr 2016 für schuldig befand, aber Lagarde nicht bestraft wurde. Demnach sah das Gericht es als erwiesen an, dass Lagarde in der Tapie-Affäre fahrlässig mit öffentlichen Geldern umgegangen sein soll.
Schuldig, aber nicht bestraft und daher nicht vorbestraft. Immerhin ging es bei dieser Sache um satte 400 Millionen Euro. Leider ist Frau Lagarde bisher nie gefragt worden, ob es angebracht ist, Zweifel an der legitimen Nutzung einer Technologie zu hegen, wenn man ein solches Ereignis in der eigenen Vita stehen hat.
An der Tatsache, dass Kryptowährungen durchaus ihren Nutzen als echte und richtige Währung erfüllen können, ändern die Aussagen von Frau Lagarde nichts. Jetzt muss sich nur noch zeigen, ob sie am Ende auch im Wettbewerb bestehen können.