- Alex Mashinsky trat gestern als CEO von Celsius Network zurück.
- Ein Bericht von Bloomberg legt nahe, dass FTX an den Assets von Celsius interessiert ist.
- Sollte es zu einem Deal kommen, so wäre das aber nicht mit einer Rettung gleichzusetzen.
Alex Mashinsky trat gestern von seinem Posten als CEO der Celsius Network Limited zurück und macht damit den Weg frei. Ein Neuanfang ist unwahrscheinlich, allerdings galt er in seiner Rolle schon seit Monaten als untragbar. Insbesondere seine Eskapaden auf Social Media kosteten ihn und das Unternehmen den guten Ruf.
Wiederholt hatte Mashinsky im Vorfeld der Celsius Pleite Berichte und Warnung über Probleme und Liquiditätsengpässe öffentlich als haltlos abgetan. So meldete er sich nur wenige Tage bevor alle Kundenkonten eingefroren wurden zu Wort und erweckte damit im Nachgang den Eindruck, dass er die Kunden der Plattform ins Messer hat laufen lassen.
Für das angeschlagene Unternehmen geht das Insolvenzverfahren ohne ihn weiter. Mashinsky bleibt Celsius jedoch in seiner Rolle als Direktor erhalten und will nach eigener Darstellung den Prozess weiter unterstützen. Es bleibt abzuwarten, ob die Gläubiger entschädigt werden können. In dieser Hinsicht könnten Kaufinteressenten eine besondere Rolle spielen, denn Celsius verfügt über die Assets seiner Kunden. Diese könnten veräußert werden, um die Forderungen zumindest teilweise zu decken.
FTX soll interessiert sein
Sam Bankman-Fried ist Milliardär und Chef der Börse FTX sowie vom Investmentunternehmen Alameda Research. Beide Unternehmungen haben ihn reich gemacht und zuletzt brachte sich Bankman-Fried bei der Rettung von Voyager und BlockFi ins Gespräch. Allerdings hat sein Image als Retter bereits einige Kratzer erlitten.
Denn diverse Berichte legen nahe, dass er weniger an der Rettung, sondern mehr an einer günstigen Übernahme interessiert war. Jetzt soll er auch daran interessiert sein, die digitalen Assets von Celsius abzukaufen. Welche man dabei konkret im Blick hat, ist jedoch nicht bekannt.
Über 1 Milliarde US-Dollar soll FTX für weitere „Rettungsaktionen“ vorhalten, was zwar eine beachtliche Summe ist, jedoch keinen vollständigen Ausgleich der Forderungen ermöglichen würde. Sollte es zu einem Deal kommen, dann wäre die Situation für manche Anleger sicherlich bitter. Anstatt ihre Assets vollständig zurückzuerhalten, bekämen sie bestenfalls einen Geldbetrag ausbezahlt. Die AGB von Celsius sah vor, dass die meisten Produkte nicht im Rahmen einer Verwahrung von Kundengeldern angeboten wurden. Stattdessen verliehen sie ihre Kryptos an Celsius, was sie nun in die ungünstige Lage versetzt, sich als Gläubiger in eine lange Schlange einreihen zu müssen.