Nachdem vorgestern gerüchteweise eine Übernahme von CoinMarketCap durch Binance diskutiert wurde, kommt nun der nächste Schritt des Unternehmens. Jüngsten Medienberichten zufolge wird das Unternehmen nun das klassische Geschäft als Börse verlassen und einen Mining Pool gründen.
Per Twitter informierte der CEO, Changpeng Zhao, stilecht über den jüngsten Schritt seines Unternehmens. Um den großen Schritt in ein komplett neues Geschäftsfeld zu wagen heuerte man ehemalige Mitarbeiter von Bitmain an. Bitmain musst seinerseits im Januar 2020 Stellen streichen und leidet somit gleich doppelt unter dem „Braindrain“.
Jetzt wo Binance das Spielfeld betreten hat, wird es für die bestehenden Player gefährlich. Denn bisher sicherte sich das Unternehmen in jeder Sparte in der es tätig wurde einen signifikanten Marktanteil. Der hauseigene Mining Pool soll im zweiten Quartal 2020 starten.
Monopolstellung in der Krypto-Industrie
Das Unternehmen wächst immer weiter, was an sich eine gute Nachricht ist. Kritisch ist eher der massive Einfluss zu betrachten, den ein einziges Unternehmen auf die verschiedenen Sektoren ausübt.
Es ist keine Übertreibung, wenn man anmerkt, dass Binance sich zu einer Art „Google für Kryptowährungen“ entwickelt. Dabei sind Kryptowährungen angetreten eine dezentrale Alternative zu sein. Dieser Prozess wird durch ein Unternehmen umgekehrt, welches immer mehr Bereiche in der Industrie auf sich vereint und mit seinen individuellen Interessen verknüpft.
Dadurch wird ein Dilemma überdeutlich, welches Kryptowährungen seit Anbeginn des Marktes plagen.
Dezentrales Wachstum gibt es nicht
Auf der einen Seite sollen Kryptowährungen eine revolutionäre Technologie sein, die aus den Hinterhöfen des Internets in den Mainstream gelangen sollen. Auf der anderen Seite möchte man die Vehikel des Mainstreams vermeiden.
Dieser Widerspruch ist nur schwer aufzulösen, denn beide Positionen finden ihre Berechtigung in der herrschenden Realität des Marktes. Eine dezentrale Antwort auf zentralisiertes Finanzsystem ist ein großartiger Schritt und schützenswert. Gleichzeitig sind geschäftliche Interessen in diesem Zusammenhang ebenfalls mehr als berechtigt und tragen Früchte für die ganze Industrie und für die Verbraucher.
Es liegt am Ende beim Einzelnen sich für einen Weg zu entscheiden. Glücklicherweise lassen Kryptowährungen jedem Nutzer die Wahl.