Die Lage im Nahen Osten hat sich in der Nacht auf den 13. Juni massiv zugespitzt: Israel griff in einem groß angelegten Luftschlag zahlreiche Ziele im Iran an, darunter auch Atomanlagen wie die Uran-Anreicherungsanlage in Natans. Etwa 200 Kampfflugzeuge sollen an dem Einsatz beteiligt gewesen sein. Die Angriffe treffen das iranische Atomprogramm mitten ins Herz – mit dem erklärten Ziel, eine militärische Aufrüstung Teherans zu verhindern. Der Iran reagierte umgehend mit rund 100 Drohnenangriffen auf israelisches Territorium. Israel rief den Ausnahmezustand aus, schloss öffentliche Einrichtungen und warnte die Bevölkerung vor weiteren Gegenschlägen.
Die internationale Gemeinschaft reagiert mit Sorge. Die UN forderten beide Seiten zur Mäßigung auf, während Länder wie Saudi-Arabien, Katar und der Oman die israelischen Luftschläge scharf verurteilten. Beobachter sprechen bereits von einem „Eröffnungsschlag“ mit dem Potenzial, die gesamte Region in einen umfassenden Krieg zu stürzen – mit unvorhersehbaren wirtschaftlichen und politischen Folgen weit über den Nahen Osten hinaus.
Bitcoin und Ethereum brechen ein
Die massiven Angriffe und die wachsende Angst vor einem Flächenbrand im Nahen Osten haben auch an den Kryptomärkten deutliche Spuren hinterlassen. In den Stunden nach den ersten Berichten über die israelischen Luftschläge gaben Bitcoin und Ethereum deutlich nach. Der Bitcoin-Preis fiel zwischenzeitlich auf 102.875 US-Dollar. Ethereum verzeichnete ebenfalls starke Verluste nachdem es vor den Luftschlägen so aussah, als ob ein bullischer Ausbruch gelungen ist. Der Ether-Kurs gibt gegenüber seinem Hoch vom Mittwoch um 12,37 Prozent nach und notiert bei 2.529 US-Dollar. Die Flucht aus risikobehafteten Anlagen ist in vollem Gange – klassische Märkte wie Aktien, insbesondere in Deutschland, Asien und den USA, zeigen ähnliche Muster.
Anleger suchen derzeit Schutz in klassischen „sicheren Häfen“ wie Gold, dem Schweizer Franken oder dem US-Dollar. Diese Risikoaversion macht auch vor digitalen Assets nicht halt. Während sich Bitcoin in früheren geopolitischen Krisenphasen gelegentlich als „digitales Gold“ behaupten konnte, zeigt sich nun ein anderes Bild: Die aktuelle Unsicherheit scheint so tiefgreifend zu sein, dass selbst Krypto-Investoren auf kurzfristige Sicherheit setzen – und Gewinne mitnehmen oder Verluste begrenzen.
Geopolitische Eskalation trifft weltweite Finanzmärkte
Die aktuelle Eskalation im Nahen Osten wirkt sich nicht nur auf Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum aus, sondern belastet die Finanzmärkte insgesamt schwer. Der DAX wird am Freitagmorgen rund 1,7 Prozent tiefer taxiert und steht damit vor dem sechsten Verlusttag in Folge. Auch in Asien dominieren rote Zahlen: Der Nikkei-Index verliert 1,3 Prozent, chinesische Leitindizes rund 0,8 Prozent.
Die Unsicherheit schlägt sich zudem in stark steigenden Ölpreisen nieder – aus Sorge vor möglichen Versorgungsengpässen legte der Preis für Brent-Öl zeitweise um bis zu 13 Prozent zu. Auch der Goldpreis steigt deutlich und nähert sich erneut einem Rekordhoch. Parallel dazu gewinnen traditionelle „sichere Häfen“ wie der Schweizer Franken, der japanische Yen und der US-Dollar gegenüber dem Euro an Wert.
Die Marktdynamik zeigt: Der massive Risikoappetit der vergangenen Wochen ist schlagartig verflogen – und die Krypto-Märkte sind nur ein Teil eines größeren, globalen Trends hin zu Risikoaversion.