Wie aus einem gestrigen Bericht von Bloomberg hervorgeht, ist es den Anwälten von Ripple nicht gelungen, eine Sammelklage in den USA vollständig abzuwenden. Das zuständige Gericht schränkte die Klagepunkte lediglich ein. Damit geht der nun seit rund zwei Jahren andauernde Rechtsstreit vorläufig weiter.
Das Hauptproblem der Klage ist der Umstand, dass die Kernpunkte der Ankläger weitestgehend unverändert ihren Weg vor das Gericht geschafft haben. Denn diese behaupten, dass Ripple mit XRP ein nicht registriertes Wertpapier verkauft hat.
Die ursprüngliche Strategie der Verteidigung sah vor das Gericht dazu zu bewegen, die Klage abzuweisen. Aus Sicht der Verteidiger hatten die Kläger zu viel Zeit verstreichen lassen, um eine Klage einzureichen. Dieser Darstellung konnte das zuständige Gericht nicht folgen.
Die SEC schreitet bisher nicht ein
Obwohl die Klage, nachdem sie um einige Punkte geändert werden musste, nun zugelassen ist, wurden aber bisher keine Schritte gegen Ripple oder gegen den allgemeinen Handel mit XRP unternommen. Die US-Börsenaufsicht „SEC“ ist aber dafür bekannt relativ harsche Maßnahmen zu ergreifen, wenn sie rechtliche Probleme sieht.
So untersagte sie Ende 2019 die Ausschüttung von Gram Token aus der Telegram ICO. Durch das Einschreiten der Behörde ist das „Telegram Open Network“ bis heute auf Eis gelegt und die Auseinandersetzung dauert vor Gericht an.
Im Fall von TON bzw. Gram sah die SEC in dem ICO einen nicht genehmigten Verkauf von Wertpapieren. Wäre die Perspektive der Behörde auf XRP so drastisch, wie die der Kläger im Verfahren gegen Ripple, dann hätte sie mit Sicherheit schon eingeschritten.
XRP-Kurs zeigt Schwäche
Derweil brach der Kurs für XRP kurzfristig ein, konnte sich aber im Verlauf des heutigen Tages wieder auf etwas mehr als 0,24 US-Dollar erholen. Da aber der gesamte Markt für Kryptowährungen in den letzten Tagen eine Talfahrt erleben durfte, kann davon ausgegangen werden, dass dies im Fall von XRP nichts mit dem Prozessgeschehen zu tun hat.
Viele Analysten gehen von einer gesunden Korrektur für den gesamten Markt aus, die insbesondere dadurch bedingt wurde, dass Bitcoin in den letzten Wochen wiederholt an der 10.000 US-Dollar Marke scheiterte.