Internationale Zusammenarbeit
In einer Pressemitteilung vom 21. Januar kündigte die britische Zentralbank an, dass sie zukünftig mit einer Reihe von Zentralbanken eine Arbeitsgruppe bilden wird. Zweck des Zusammenschlusses ist der Erfahrungsaustausch im Bereich des digitalen Zentralbankgeldes (CBDC).
Die einzelnen Teilnehmer werden gemeinsam die ökonomischen Auswirkungen, Anwendungsfälle und technischen Details von digitalem Zentralbankgeld studieren. Dazu gehört insbesondere der grenzübergreifende Zahlungsverkehr. In die gemeinsame Arbeit sollen außerdem entsprechende Foren und Institutionen eingebunden werden.
Zu den Mitgliedern gehören neben der Bank of England, die Japanische Zentralbank, die Bank of Canada, die EZB, die Schweizerische Nationalbank, die schwedische Sveriges Riksbank und die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS).
CBDC wird kommen
War das Interesse an dem Thema zunächst noch sehr verhalten, so nimmt die Arbeit der Zentralbanken langsam Fahrt auf. Die angekündigte Kooperation ist nur die logische Konsequenz vieler Überlegungen und Befürchtungen, die nahezu von allen Zentralbanken geteilt werden.
Hier geht es oft um den Faktor Sicherheit, denn das technische Design ist alles entscheidend. Außerdem will man nicht im Sichtflug neue Ufer erkunden, sondern die neue Technologie planvoll einführen. Auch dazu dient der gemeinsame Austausch.
Noch ist man also in einer relativ frühen Phase der Entwicklung. Zusätzlich müssten bestimmte Umsetzungen noch eine politische Legitimation erfahren, auch das würde wieder seine Zeit dauern. Bis zur Marktreife ist es also noch ein langer Weg, aber ein Anfang ist gemacht.
China bleibt führend
In China ist es erklärtes Ziel der Regierung absolut führend im Bereich Blockchain-Technologie zu werden. Dazu gehört auch die Entwicklung eines digitalen Zentralbankgeldes. Noch ist davon aber in Europa und Nordamerika wenig zu spüren.
Währenddessen wagt Nicolas Maduro in Venezuela ein erstaunliches Experiment. Was zunächst nach der Einführung einer digitalen Währung aussah, deren Gegenwert durch venezolanisches Erdöl gedeckt ist, entpuppt sich nach und nach als Versuch Devisen in das isolierte Land zu bringen.
Die Entwicklung von staatlichem, digitalisiertem Geld bleibt also spannend.