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Skandal um Bitcoin Automaten: spot9 meldet Mitbewerber bei der BaFin (UPDATE)


Nachtrag:

Der CEO von spot9, Johannes Gorski, relativierte im Community Chat des Unternehmens seine Äußerungen. Er ließ wissen, dass einiges im Rahmen der englischen Übersetzung falsch rübergekommen wäre. Er schrieb:

„Guys, I think my statement got lost in translation. What I meant to say was that our lawyers and bafin are monitoring the market. We are not going after anybody. If there is wrong doing or any malpractice in any financial business bafin will examine that company. We are not the police, we just want to provide compliant and a legal setup for anybody wanting to buy crypto in a regulated environment.“

Damit bestreitet das Unternehmen andere Automatenbetreiber an die BaFin gemeldet zu haben und gibt zu erkennen, dass spot9 dies auch in Zukunft nicht machen will.

Ist sowas Denunziation?

Das Unternehmen spot9 hat einen handfesten Streit in der deutschen Bitcoin-Szene ausgelöst. Das Unternehmen soll nicht genehmigte Bitcoin Automaten an die BaFin gemeldet haben und will dies auch in Zukunft so handhaben.

Das Brisante daran ist, dass spot9 selber Automaten im Bundesgebiet aufstellen möchte und sich damit nicht etwa nur um die Befolgung der Regeln sorgt. Ganz uneigennützig kann das Verhalten nicht sein, denn man geht direkt gegen zukünftige Mitbewerber vor.

Nun steht zur Debatte, ob ein solches Vorgehen respektabel ist und sorgt u.a. dafür das Stimmen laut werden, die Verbraucher auffordern spot9 zukünftig zu boykottieren. Denn bei vielen Bitcoinern sorgt die Angelegenheit für immense Wut.


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Heile Welt

Bei spot9 sieht man das freilich anders und ließ die Community auf Telegram wissen, dass man lediglich an einer guten und richtigen Lösung für den Markt interessiert sei. Demnach brauche Deutschland ein reguliertes Umfeld, damit das Automatengeschäft wachsen könne.

Man ging sogar noch einen Schritt weiter und erklärte, dass letztlich die nicht konformen Bitcoin Automaten einen Anteil daran tragen, dass Deutschland erst so wenige hat.

Was dabei geflissentlich von dem Unternehmen übersehen wird, ist die Arbeit, die von vielen Aufstellern und ihren Unterstützern geleistet wird. Einige von ihnen sind Pioniere in der deutschen Bitcoin-Szene, denen es nicht einfach nur um das Geschäft geht. Sie wollen für Bitcoin in Deutschland insgesamt etwas bewegen.

Widerstand aus Essen

Einer davon ist Gideon Gallasch, Betreiber des Essener Blockchain Hotels. Dort steht ebenfalls einer der strittigen Automaten. Er ist enttäuscht über das Verhalten, welches Betreibern das Leben schwer macht, die wahrscheinlich mehr davon hätten, wenn sie alle zusammenhalten würden. Gegenüber dem Bitcoin Kurier äußerte er kurz seine persönliche Sicht der Dinge:

„Es ist schon sehr traurig, dass es selbst innerhalb der deutschen Unternehmen, die bisher relativ geschlossen versucht haben Bitcoin Adoption voranzutreiben, scheinbar eine Ausnahme gibt, die – ohne selbst ein einzigen ATM am Start zu haben – mehr damit beschäftigt ist, potentielle Mitbewerber anzuschwärzen, anstatt ihr eigenes Business sauber auf die Kette zu kriegen. Das gibt einen tiefen Einblick in Charakter und Philosophie dieses Unternehmens. Bitcoin ist „community driven“, daher sehe ich nahezu schwarz für spot9, bereits vor dem Release mag sie schon niemand mehr.“

Gideon Gallasch per Telegram

Nun bleibt abzuwarten, wie sich die Aufsteller zukünftig schlagen werden. Tatsächlich wird die BaFin spätestens ab dem Jahr 2020 gar keine andere Möglichkeit haben, als die neue Gesetzesgrundlage umzusetzen. Dafür hat sie einen klaren Auftrag bekommen, den sie erfüllen muss.

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