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Bitcoin: Erleben wir jetzt den Beginn des Bärenmarktes?

Bitcoin bärisch
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Der Bitcoin-Kurs steht charttechnisch unter Druck, nachdem die runde Marke von 100.000 Dollar als Unterstützung verloren gegangen ist. Nach einer erfolgreichen Verteidigung in der Vorwoche konnte Bitcoin mit seinem jüngsten Wochenschluss zudem auch den 50-Wochentrend nicht mehr als Unterstützung zurückerobern, der in diesem Zyklus bisher als starker Support funktioniert hat.

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Bärische Faktoren mehren sich

Bereits seit Mitte des Jahres verkaufen langfristige Halter und „Bitcoin-Whales“ (Anleger mit großen Bitcoin-Beständen) kontinuierlich ihre BTC. Im Oktober wurden über 400.000 Bitcoin von dieser Anlegergruppe veräußert. Ein Signal, dass in vergangenen Zyklen den Beginn eines Bärenmarktes gekennzeichnet hat.

Laut Analysten des Krypto-Investmentunternehmens Wintermute liegt die Korrelation zwischen Bitcoin und dem Nasdaq weiterhin hoch bei einem Wert von 0,8. Allerdings haben sich die Reaktionsmuster in den letzten Wochen verschoben: Während der Nasdaq korrigiert, fällt Bitcoin stärker, steigt der Tech-Index jedoch an, steigt Bitcoin nur schwach. Diese negative Asymmetrie wurde schon in früheren Bärenphasen beobachtet (z. B. 2022).

Zudem zeigt Bitcoin eine schwindende positive Dynamik, obwohl makro-seitig weiterhin Rückenwind besteht, beispielsweise durch die Zinssenkungen der US-Notenbank oder weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen von anderen Zentralbanken weltweit. Dies könnte ein Zeichen für eine Erschöpfung des Marktes sein.

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Bullische Faktoren bleiben bestehen

Ein möglicher Befreiungsschlag für den Markt könnte jedoch das Ende des Shutdowns in den USA werden. Nach dem Rekord-Regierungsstillstand von 43 Tagen besteht das Potenzial einer neuen Liquiditätswelle für die Märkte. Das US-Finanzministerium hat während des Shutdowns weiterhin Schulden über die Ausgabe von Staatsanleihen aufgenommen und dieses Kapital im Treasury General Account geparkt. Dabei hat es sich um einen Liquiditätsentzug aus den Märkten heraus und hinein in diesen isolierten Topf bei der Federal Reserve gehandelt.

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In den folgenden Monaten dürften Kapitalzuflüsse in die Märkte in Milliardenhöhe erfolgen, da die US-Regierung ihre Ausgaben wieder aufnimmt.

Gleichzeitig beendet die Federal Reserve ab dem 1. Dezember den Abbau ihres Balancesheets und stoppt damit den Liquiditätsentzug aus den Märkten von dieser Seite. Auslaufende Anleihen und Mortgagebacked Securities sollen ab 1. Dezember in kurzlaufende Anleihen refinanziert werden. Perspektivisch ist ebenso eine Rückkehr von Quantitative Easing der Fed – also der Wiederaufnahme von Käufen von Wertpapieren und einem Aufbau des Balancesheets – wahrscheinlich. Fed-Chef Jerome Powell hat diesbezüglich während der letzten Pressekonferenzen bereits Andeutungen gemacht, um sicherzustellen, dass die Bilanzen im Bankensystem ausreichend mit Liquidität versorgt sind.

Die Schuldenkrise der USA bleibt der größte Faktor, der eine massive Ausweitung der Liquidität notwendig machen wird. Viele Experten rechnen spätestens ab dem 1. Quartal 2026 mit weiteren Maßnahmen, die zu einer Ausweitung der Liquidität und einer Abfederung der systemischen Risiken durch die Schuldenkrise führen könnten. Eine mögliche Reaktivierung des Bankterm Fundingprograms oder eine Ausweitung der Nutzung der Standing Repo Facility, um Liquiditätsstress im Bankensystem zu verhindern, werden diskutiert, genauso wie eine Auflockerung der Supplementary Leverage Ratio für das Bankensystem, was es Geschäftsbanken erlauben würde, deutlich mehr Anleihen kaufen zu können, ohne dafür mehr Sicherheiten vorhalten zu müssen.

Was bedeutet das für die Bitcoin-Kursentwicklung?

Der klassische Vierjahres-Zyklus von Bitcoin, der sich sehr stark an dem wiederkehrenden Bitcoin-Halving orientiert, bleibt weiterhin in den Köpfen vieler Anleger als psychologischer Anker präsent. Viele haben das Anfang Oktober erreichte Allzeithoch von 126.000 Dollar bereits als Top für diesen Zyklus ausgerufen, da es entsprechend der historischen Muster im Zeitraum von 518 bis 580 Tagen nach einem jeweiligen Halving erreicht wurde.

Dieses psychologische Bias ist, neben der aktuell schwachen Liquiditätslage, ein weiterer Druckfaktor, der den Kurs derzeit belastet. Die Möglichkeit besteht, dass sich diese Schwäche fortsetzt und 2026 im Zeichen eines Bärenmarktes stehen wird. Plausibel ist jedoch auch, dass der mögliche Drawdown prozentual geringer ausfallen wird als in vergangenen Bärenmärkten, da der institutionelle Einstieg die Marktstruktur deutlich verändert hat – parabolische Aufwärtsphasen und desaströse Abwärtsphasen könnten für Bitcoin der Vergangenheit angehören.

Andererseits ist der Gültigkeitstest für den klassischen Vierjahreszyklus im Grunde erst eröffnet. Sollte die Liquiditätsentwicklung sich als relevanterer fundamentaler Treiber für den Bitcoin-Kurs herausstellen, dann könnte die Vierjahres-Zyklus-These in den nächsten Monaten gebrochen werden, da bullische Katalysatoren für das erste Quartal 2026 und darüber hinaus in der Pipeline sind.

Als Anleger hat man den Komfort, sich nicht auf das eine oder das andere Ergebnis festlegen zu müssen. Teilgewinnmitnahmen oder die Absicherung der vorhandenen Positionen bieten sich bei einer defensiveren Vorgehensweise an, genauso wie Nachkäufe in einem potenziell auftretenden Bärenmarkt, solange man Bitcoin als Investment grundsätzlich weiterhin attraktiv bewertet. Die bisherige Entwicklung und besonders die breite institutionelle Akzeptanz von Bitcoin in den letzten zwei Jahren zeichnen weiterhin ein optimistisches Bild, während die strukturellen Probleme im Dollar-System zunehmen.

Denken Sie langfristig!

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Ray Dalio warnt davor, dass die Fed in eine Finanzmarktblase hinein stimulieren wird. Was genau er damit meint und was das für die Bitcoin-Kursentwicklung bedeuten könnte, erfahren Sie in der aktuellen Analyse auf decentralist.

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