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Bitcoin bei 112.000 US-Dollar: Kann Ethereum mithalten?


Der Bitcoin-Kurs hat ein neues Allzeithoch bei 112.000 US-Dollar markiert und befindet sich damit in einer Phase dynamischer Preisfindung. Die Nachfrage bleibt hoch – ein Trend, der sich auch in den Nettozuflüssen der Spot-Bitcoin-ETFs widerspiegelt: Allein in den vergangenen sechs Handelstagen verzeichneten diese Produkte über 1,3 Milliarden US-Dollar an Nettozuflüssen. Zwar gelten ETF-Flows nicht als verlässlicher Indikator für künftige Kursentwicklungen, doch sie liefern wertvolle Einblicke in das aktuelle Marktsentiment.

Parallel zur Bitcoin-Rally zeigt sich auch Ethereum in fester Verfassung. Seit April legte der Kurs der zweitgrößten Kryptowährung um über 70 Prozent zu – eine Entwicklung, die Bitcoin in derselben Zeit outperformte. Rückblickend handelt es sich dabei jedoch nicht um ein neues Phänomen: In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu kurzfristigen Aufwärtsbewegungen bei Ethereum, denen anschließend eine relative Schwäche im Handelspaar ETH/BTC folgte.

Ob es sich diesmal um eine nachhaltigere Trendumkehr handelt, hängt maßgeblich von der Entwicklung der Bitcoin-Dominanz (BTC.D) ab. Ein signifikanter Rückgang dieser Kennzahl galt in der Vergangenheit häufig als Signal für eine bevorstehende Altcoin-Rally. Zuletzt fiel die Dominanz kurzfristig von 65,42 Prozent auf 61,92 Prozent, bevor es zu einer leichten Erholung kam. Noch entscheidender als technische Indikatoren ist jedoch ein fundamentaler Katalysator, der Ethereum strukturell stärkt. Während bei Bitcoin derzeit Unternehmen wie Strategy oder XXI, staatliche Käufe und die wachsende Akzeptanz institutioneller Produkte als Impulsgeber gelten, fehlt ein vergleichbarer Treiber bislang für Ethereum.

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Kommt die Tokenisierungswelle?

Ein möglicher Wachstumsimpuls für den Ethereum-Kurs könnte sich aus dem Trend zur Tokenisierung realer Vermögenswerte ergeben. Immer mehr Unternehmen prüfen derzeit, ob sich klassische Assets wie Aktien, Anleihen oder Fondsanteile effizient über Blockchain-Technologien abwickeln lassen. Dabei setzen viele auf skalierbare Layer-2-Lösungen, die Ethereum lediglich als Sicherheits- und Settlement-Layer nutzen.

Politisch zeichnet sich Rückenwind ab: Der neue SEC-Vorsitzende hat jüngst signalisiert, regulatorische Hürden abbauen zu wollen. Gleichzeitig schreiten Gesetzesinitiativen im US-Senat voran – insbesondere im Bereich der Stablecoin-Regulierung. Unternehmen wie Robinhood befinden sich bereits in den Startlöchern und könnten bei entsprechender Rechtssicherheit zügig skalieren.

Allerdings bleibt der unmittelbare Nutzen für Ethereum begrenzt. Viele Layer-2-Netzwerke sind so konzipiert, dass sie den Großteil der Wertschöpfung intern realisieren. Die auf Ethereum entfallenden Gebühren sind im Vergleich gering. Dennoch könnte die Story rund um die Tokenisierung einen wichtigen Netzwerkeffekt auslösen – mit positiven Auswirkungen auf die Wahrnehmung und Nutzung des Ethereum-Ökosystems. Sollte es Ethereum gelingen, sich als technologische Basis für eine breite Tokenisierungsinfrastruktur durchzusetzen, würde dies ein neues Narrativ etablieren, das der Markt bislang kaum eingepreist hat.

Worauf Anleger achten sollten

Bitcoin bleibt der maßgebliche Benchmark. Anleger sollten daher das Kursverhältnis ETH/BTC im Blick behalten. Insbesondere die wöchentliche und tägliche Chartstruktur liefern Hinweise auf mögliche kurzfristige Umkehrpunkte. Im April notierte Ethereum gegenüber Bitcoin auf einem Mehrjahrestief – begleitet von klar überverkauften technischen Indikatoren. Diese Situation wurde seitdem korrigiert, was sich sowohl im US-Dollar- als auch im Bitcoin-Wert widerspiegelt.

Frühere Ausbrüche im ETH/BTC-Wochenchart scheiterten – der aktuelle folgt auf ein RSI-Rekordtief im April. | Bildquelle: tradingview.com

Das aktuelle Momentum ist jedoch fragil. Sollte es Ethereum nicht gelingen, diesen Trend zu halten, könnte sich der seit 2022 bestehende Abwärtstrend im ETH/BTC-Verhältnis fortsetzen. Ein nachhaltiger Trendwechsel wäre erst bei einem strukturellen Bruch im Wochenchart zu erwarten.

Kurz- bis mittelfristig dürfte es für Ethereum zudem schwierig werden, sich gegen Bitcoin zu behaupten – vor allem, wenn dieser weiterhin impulsiv in der Preisfindung bleibt. Langfristig hängt die Entwicklung maßgeblich davon ab, ob Ethereum technologisch und regulatorisch vom anhaltenden Trend zur Digitalisierung von Vermögenswerten profitieren kann.

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