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Ethereum

Ethereum überrascht mit +38 %: Revenge Rally oder Trendwende? 


Nachdem das Pectra-Upgrade erfolgreich umgesetzt wurde, erlebte Ethereum eine eindrucksvolle Erholung. Kurzfristig konnte die Kryptowährung sogar eine bessere Performance als Bitcoin erzielen – ein Szenario, das seit 2022 nicht mehr nachhaltig zu beobachten war. Nun stellt sich die Frage, ob es sich dabei um den Beginn einer nachhaltigen Trendwende handelt oder lediglich um eine typische „Revenge Rally“. 

Vieles spricht für eine langfristige Erholung. Im Währungspaar ETH/BTC erreichte Ethereum einen Unterstützungsbereich, der zuletzt 2019 getestet wurde – und prallte dort deutlich nach oben ab. Dennoch ist Vorsicht geboten. Ein Blick auf das Tageschart zeigt, dass es in den vergangenen Jahren immer wieder vergleichbare Erholungsphasen gab. Häufig folgten auf eine parabolische Aufwärtsbewegung erneute Abverkäufe, durch die der übergeordnete Abwärtstrend intakt blieb. 

Entscheidend ist daher, dass der Ethereum-Kurs nicht erneut deutlich zurückfällt und die jüngste Erholung nicht durch Korrekturen zunichtegemacht wird. Auch wenn das Pectra-Update ein bedeutsamer fundamentaler Impuls ist, bieten technische Neuerungen allein selten langfristige Preisstabilität. Vielmehr sind es externe makroökonomische Faktoren, die den Markt aktuell maßgeblich beeinflussen – allen voran die Geldpolitik der US-Notenbank und die jüngsten Entwicklungen im internationalen Zollstreit, zu denen es zuletzt überraschend positive Signale gab. 

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Aktien, Bitcoin und Krypto atmen auf

Der kürzlich geschlossene Handelsdeal zwischen den USA und Großbritannien markiert eine bedeutende Entwicklung im globalen Zollstreit. Obwohl Kryptowährungen wie Ethereum nicht direkt von Zöllen betroffen sind, senden solche geopolitischen Entscheidungen wichtige Signale an die Finanzmärkte. Im Rahmen des Abkommens wurden unter anderem die US-Zölle auf britische Stahl- und Aluminiumexporte vollständig aufgehoben. Zudem wurden die Zölle auf britische Autos deutlich reduziert, allerdings nur innerhalb eines festgelegten Kontingents. Im Gegenzug senkt Großbritannien seine Zölle auf US-Waren und gewährt vereinfachten Marktzugang für ausgewählte amerikanische Agrarprodukte. 

Diese Vereinbarung ist die erste nennenswerte bilaterale Handelslösung der USA seit der Einführung umfassender Sonderzölle Anfang April. Sie wird von Marktbeobachtern als potenzielles Signal für weitere Öffnungsschritte in einem bisher angespannten globalen Handelsumfeld gewertet. Für Investoren ist das eine willkommene Nachricht: Eine Entspannung protektionistischer Maßnahmen senkt die wirtschaftliche Unsicherheit, fördert das Vertrauen in stabile Rahmenbedingungen und wirkt positiv auf die Risikobereitschaft – gerade in Märkten wie Krypto, die stark von der allgemeinen Marktstimmung abhängig sind. Zwar bleibt die Entwicklung in ihrer konkreten Wirkung auf Ethereum spekulativ, doch sie stützt das Narrativ, dass sich das makroökonomische Umfeld zumindest temporär stabilisiert – ein Faktor, der dem jüngsten Aufschwung weiteren Rückenwind geben könnte. 

FOMC-Meeting stimmt Anleger positiv

Beim FOMC-Meeting am 7. Mai 2025 entschied die US-Notenbank Federal Reserve, den Leitzins unverändert im Bereich von 4,25 % bis 4,5 % zu belassen. Diese Entscheidung fiel trotz des zunehmenden politischen Drucks aus dem Weißen Haus, die Zinsen zu senken, um die Wirtschaft zu stimulieren. Fed-Chef Jerome Powell betonte jedoch die wachsenden Risiken einer gleichzeitigen Erhöhung von Inflation und Arbeitslosigkeit – ein Szenario, das als Stagflation bekannt ist. Die Notenbank verfolgt daher weiterhin einen datenbasierten, abwartenden Kurs. 

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zeigen sich derzeit gemischt. Während die Inflation im März leicht auf 2,4 % zurückging, liegt sie weiterhin über dem Zielwert der Fed von 2 %. Gleichzeitig schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal um 0,3 %, was auf Vorzieheffekte bei Importen vor Inkrafttreten der neuen Zölle zurückgeführt wird. Die Arbeitsmarktdaten hingegen bleiben robust, mit einem Zuwachs von 177.000 neuen Stellen im April. 

Die Finanzmärkte reagierten auf die Entscheidung mit vorsichtigem Optimismus. Die Aktienindizes legten zu, getrieben von der Hoffnung auf eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage und der Aussicht auf mögliche Zinssenkungen in der zweiten Jahreshälfte. Die Renditen von US-Staatsanleihen gaben leicht nach, was auf eine erhöhte Nachfrage nach sicheren Anlagen hindeutet. Insgesamt signalisiert die Fed mit ihrer aktuellen Haltung, dass sie bereit ist, flexibel auf zukünftige wirtschaftliche Entwicklungen zu reagieren, ohne sich von kurzfristigen politischen Einflüssen leiten zu lassen. 

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