- In den vergangenen Tagen kam Tether (USDT) wiederholt in die Kritik.
- Grund ist die Befürchtung, dass Tether mit Alameda oder FTX verstrickt sein könnte.
- Gestern veröffentlichte der Künstler Beeple ein kontroverses Bild und legt damit nahe, dass es sich bei Tether um eine tickende Zeitbombe handeln könnte.
Beeple dürfte wie kaum ein anderer Künstler vom NFT-Boom profitiert haben. Sein NFT-Kunstwerk mit dem Titel „Everydays: The First 5000 Days“ wurde letztes Jahr für 69 Millionen US-Dollar versteigert. Gestern schockierte der Künstler jedoch mit dem Bild einer Bombe, die mit brennender Lunte inmitten einer Menschenmenge platziert ist. In dem dazugehörigen Tweet äußerte der Künstler lediglich ein Wort: TETHER!
Was Beeple damit genau zum Ausdruck bringen möchte, bedarf der Interpretation, könnte jedoch auch eine ernst gemeinte Warnung sein. Denn der Stablecoin-Anbieter Tether gerät wiederholt in die Kritik. Diesmal sind es die geschäftlichen Verbindungen, die man zu Alameda Research und FTX pflegte, welche Kopfschmerzen bereiten.
Dabei konnte Tether und sein marktführender Stablecoin USDT in den letzten Krisen mit Stabilität aufwarten. Weder beim Drama um Terra (LUNA), noch der 3AC-Pleite oder der von Celsius knickte der Stablecoin dauerhaft ein. Allerdings geriet das Unternehmen auch während dieser Krisen unter Druck, weil befürchtet wurde, dass geschäftliche Verbindungen zu den gescheiterten Unternehmen vielleicht der Anfang vom Ende sein könnten. Doch schlussendlich bewahrheitete sich davon nichts.
Was lief zwischen Tether, FTX und Alameda?
Tether äußerte sich am Donnerstag in einer öffentlichen Mitteilung zu den diversen Mutmaßungen, die aktuell kursieren. Man räumt zwar ein, dass Alameda Research USDT in Umlauf gebracht hat, aber dafür sollen im Vorfeld entsprechend Zahlungen in US-Dollar geflossen sein. Alameda hat also laut der Darstellung von Tether keine Kreditlinie gehabt, sondern für jeden emittierten Stablecoin Bargeld hinterlegt.
Diese Barreserven bzw. die damit durch Tether beschafften Sicherheiten, befänden sich noch im Unternehmen und Alameda hätte darauf keinen Anspruch, wie Tether weiter ausführt. Insgesamt verwahrt sich Tether also vor dem Verdacht, riskante Geschäfte mit Alameda oder FTX eingegangen zu sein.
Warum die erneute Kritik an Tether?
Böse Zungen behaupten, dass Alameda und FTX mehrere Milliarden US-Dollar an Tether überwiesen haben, welche den beiden Unternehmen effektiv nicht gehörten. Man habe also schlicht Geld von Kunden und Investoren gestohlen und in Tether gepumpt, um dafür USDT zu erhalten. Allerdings lässt sich diese Darstellung nicht belegen. Zudem wäre ein kriminelles Verhalten in erster Linie der Geschäftsführung von Alameda und FTX anzulasten und nicht der von Tether.
Ebenfalls sollte man nicht außer Acht lassen, dass diese und andere Thesen ihren Ursprung bei Personen finden, die bereits seit Jahren gegen Tether und Bitcoin wettern. Weil jedoch die FTX-Pleite ein ungeahntes Ausmaß annimmt, gewinnt dieser „Tether FUD“ deutlich an Attraktivität.