- Die Straffung der Zinspolitik der Fed hat den Krypto-Markt seit Jahresbeginn stark belastet.
- Der Crash von Terra hat diese angespannte Situation zusätzlich verschärft.
- In den übergeordneten Timeframes zeigt sich jedoch ansatzweise eine Macro-Range, die Hoffnung macht, dass Bitcoin hier eine Bodenbildung vollziehen könnte.
Anleger in den Krypto-Märkten sind seit Jahresbeginn leidgeprüft, denn der Markt kennt bislang nur eine Richtung. Der Crash von Terra sorgte für zusätzliches Misstrauen in Bitcoin, denn für viele Marktteilnehmer ist es aufgrund der medialen Aufbereitung schwer zu differenzieren, welche Krypto-Assets den gleichen Risiken wie Terra ausgesetzt sind.
Ein berechtigtes Misstrauen gegenüber Stablecoins hat in den letzten Wochen zu einem kleinen Bankrun geführt, der jedoch von USDT gut verdaut werden konnte. Damit zeigt sich eine wichtige Säule des Marktes als besonders resilient, obgleich weitere Hiobsbotschaften dazu führen könnten, dass die Situation kippt. Damit sind Stablecoins ein Thema, welches Anleger weiterhin genau beobachten sollten.
Hier wird es insbesondere interessant sein, wie schnell und in welcher Form durch Aufsichtsbehörden eingegriffen wird. Das Debakel um Terra dürfte sie darin bestärken, den Markt noch mehr zu regulieren und in einer solchen Situation gibt es immer Gewinner und Verlierer.
Ist Bitcoins Macro-Range noch intakt?
Als Bitcoin in diesem Jahr zum ersten Mal wieder auf 30.000 US-Dollar fiel, wurde sie an unterschiedlichen Stellen ins Gespräch gebracht. Die sogenannte Macro-Range bildet ihren Boden im täglichen Chart bei 30.000 US-Dollar und die Decke liegt bei 64.000 US-Dollar.
Anhänger dieser Theorie müssen sich jedoch der Tatsache stellen, dass im Sommer 2021 ein Boden mit sehr viel stärkerer Unterstützung gebildet werden konnte. Denn im täglichen Chart lässt sich u. a. anhand der ausgeprägten Dochte ausmachen, dass an den jeweiligen Handelstagen der „Dip“ wiederholt aufgekauft wurde. Eine Situation, die sich aktuell wiederholt hat, allerdings nicht zwischen 28.000 US-Dollar und 34.000 US-Dollar.
Stattdessen zeigt sich, dass am 12. Mai 2022 ein ähnlich starkes Kaufinteresse zwischen 25.000 US-Dollar und 29.000 US-Dollar herrschte. Damit ist Bitcoin unlängst aus der diskutierten Range herausgefallen und es verbleibt lediglich die Hoffnung, dass es sich hierbei um eine temporäre Abweichung handelt. Um diese These jedoch zu bestätigen, müsste BTC in die Range zurückkehren und sich vorzugsweise oberhalb der Marke von 37.500 US-Dollar etablieren. Andernfalls besteht die Chance, dass es sich nur um einen kurzfristigen Rebound handelt, der Gefahr läuft direkt wieder abverkauft zu werden.
FOMC-Meetings werden den Ton angeben
Sowohl im Juni als auch im Juli stehen zwei Meetings des Offenmarktausschusses der Fed an. Bisher scheuen viele Anleger das Risiko und mit jeder schrittweisen Erhöhung der Zinsen brachen die Kurse ein Stück mehr ein.
Es wird sich also Mitte Juni zeigen müssen, ob Bitcoin erneut Richtung Süden abdriftet oder ob der Markt gegen weitere Erhöhungen unempfindlich geworden ist. Viele Marktbeobachter peilen schon eine ganze Weile das Hoch des Bullenmarktes des Jahres 2017 an. Darunter auch Arthur Hayes, der sich in seinem jüngsten Blogbeitrag dazu bekannte, Bitcoin bei 20.000 US-Dollar einkaufen zu wollen.
Allerdings räumte auch er ein, dass man eine solche Kauforder mit einem Stoßgebet abgeben sollte. Denn die Risiken wie ein erneutes Erstarken der Corona-Pandemie, eine Ausweitung des Krieges in der Ukraine oder ein möglicher Einbruch der Lieferketten in Asien schaffen bei vielen Anlegern nicht das notwendige Vertrauen, um sich ein Investment in Kryptowährungen zu leisten.
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