- Jerome Powell signalisierte, dass gut regulierte Stablecoins mit CBDC koexistieren können.
- Damit bekräftigte der Chef der Fed indirekt seine Haltung, die er bereits in der Vergangenheit zum Ausdruck brachte.
- Gleichzeitig kündigte er an, dass die Bekämpfung der Inflation das wichtigste Anliegen ist.
Jerome Powell gab sich vor dem Bankenausschuss sehr kämpferisch. Die Inflation ist deutlich zu hoch und das droht für die US-Wirtschaft zu einem echten Problem zu werden. Anlässlich seiner anstehenden Bestätigung im Amt, die durch den Senat erfolgt, bekräftigte Powell verhindern zu wollen, dass sich die Inflation festsetzt.
Es besteht u. a. die Sorge, dass man in eine Lohn-Preis-Spirale gelangen könnte und das will man vermeiden. Doch die Lösung des drohenden Problems ist nicht weniger schmerzhaft, denn das geht nur mit einer Zinserhöhung. Wobei eine Zinserhöhung vermutlich nicht reichen wird, denn mittlerweile spekuliert man schon auf vier oder fünf Erhöhungen im Jahr 2022.
Sollte es dazu kommen, dann gilt zu erwarten, dass sich das spürbar negativ auf den Aktienmarkt auswirken wird und auch auf Bitcoin und alle anderen Krypto-Assets.
Stablecoins und CBDC schließen sich nicht aus
Zu Stablecoins hatte sich Powell bereits im letzten Jahr geäußert und sah einen Mehrbedarf in Fragen der Regulierung. Das löste zwar keine Ängste aus, aber dennoch die Sorge, dass eine digitale Zentralbankwährung der Fed am Ende einen Alleinanspruch stellen könnte.
Auf die Frage hin, ob eine CBDC gut regulierte Stablecoins ausschließen würde, verneinte Powell und stellte damit indirekt klar, dass beide koexistieren können. Zwar gelten Kryptowährungen und Token als wichtigster Bestandteil des Marktes, aber Stablecoins sind eine Säule, die nicht mehr aus dem dezentralen Wirtschaftsraum wegzudenken ist.
Steht die Talfahrt bevor?
In den letzten zwei Jahren bestätigten sich Investoren in Bitcoin und andere Kryptos gegenseitig darin, einen sicheren Hafen angesteuert zu haben. Das galt insbesondere für die drohende Inflation. Jetzt, wo sie eingetreten ist und die Fed Gegenmaßnahmen in Aussicht stellt, wendet sich das Blatt. Assets, die schnell wachsen oder als besonders riskant gelten, sind plötzlich nicht mehr so beliebt.
Wenn die Fed mit ihrer Politik weitermacht, dann wird die Musik wahrscheinlich weiterspielen. Was aber, wenn sie die Zinsen drastisch erhöht und keine Anleihen kauft? Krypto-Ikone und BitMEX Gründer Arthur Hayes sieht in diesem Zusammenhang den Spielraum für einen saftigen Crash, geht aber auch davon aus, dass Bitcoin und Ethereum dauerhaft eine gute Zukunft haben werden.
Aktuell sieht es danach aus, als ob sich der Krypto-Markt von dem anfänglichen Schock ein wenig erholt hat. Für eine extrem bullishe Stimmung besteht jedoch noch kein Anlass.