Das Wichtigste in Kürze:
- Die US-Börsenaufsicht SEC ermittelt gegen Terraform Labs und den CEO des Unternehmens.
- Nun will die Aufsichtsbehörde ihre Forderungen per Gerichtsbeschluss durchsetzen.
- Sollte die Situation weiter eskalieren, dann könnte das Auswirkungen auf den Markt haben.
Das Verhältnis zwischen Terraform Labs, dem CEO Do Kwon und der Securities and Exchange Commission ist angespannt. Die Behörde ermittelt gegen das Unternehmen, welches sich für die Entwicklung der Terra-Blockchain verantwortlich zeigt. Terra gilt als erfolgreicher Newcomer in diesem Jahr und vereint einen TVL von mehr als 10 Milliarden US-Dollar auf sich.
Dabei stört sich die SEC offensichtlich gar nicht an der Terra-Blockchain, sondern an „Mirror Protocol“, welches es seinen Nutzern erlaubt, synthetische Assets zu handeln. Ein solches Asset kann beispielsweise auch den Wert einer Aktie nachbilden und gilt daher als praktisches Vehikel, um klassische Börsentitel in einer dezentralen Welt handeln zu können.
Doch die SEC hat den Verdacht, dass Terraform Labs und der CEO des Unternehmens diese sogenannten „mAssets“ und MIR-Token auf dem US-Markt angeboten, beworben und in den Umlauf gebracht zu haben, was ohne vorherige Genehmigung durch die SEC selbstverständlich illegal ist. Doch der CEO hat seinerseits ein Hühnchen mit der Behörde zu rupfen und reichte selber Klage ein. Denn im September erreichte ihn eine Vorladung während einer Konferenz, worin er einen Verstoß gegen das Vertraulichkeitsgebot sieht und die SEC dafür in die Verantwortung nehmen will.
XRP als warnendes Beispiel
Den Markt haben die Streitigkeiten bisher nicht erreicht, denn Terra sorgte in den vergangenen Monaten immer wieder für Schlagzeilen in Bezug auf die Scharmützel zwischen dem CEO und der US-Behörde. Der Kurs von LUNA ging seit Mitte Juli nur steil aufwärts und blieb von sämtlichen Meldungen ungetrübt.
Auch der Kurs des MIR-Token nahm bisher keinen Schaden, obgleich er nicht annähernd den gleichen Erfolg wie LUNA hatte. Doch die Gefahr ist durchaus real, denn je nachdem, welche Maßnahmen die SEC ergreift, könnte das am Ende zu einer ähnlichen Situation führen, wie man sie bereits mit XRP erlebt hat. Die Konsequenz aus dem Rechtsstreit zwischen der SEC und Ripple war das Verschwinden von XRP vom US-Markt.
Dass LUNA und MIR am Ende liquide und handelbar bleiben würden, wäre sicherlich der Fall. Doch der Kursverlauf könnte einen gefährlichen Knick erleben, sofern die SEC zu drastischeren Maßnahmen greifen würde.
Aktuell bleibt es wohl dabei, dass die SEC zunächst nur die Vorladung bzw. Aussagen und die Einreichung diverser Dokumente durch Terraform Labs und den CEO des Unternehmens erwirken will.
LUNA-Kurs hebt ab
Bisher gibt es also Grund zur Sorge, aber nicht zur Panik. Das genau Gegenteil einer Panik war letzte Woche der Fall, denn der LUNA-Kurs stieg kurzfristig sogar drastisch an. Per Abstimmung wurde nämlich beschlossen, rund 89 Millionen LUNA zu verbrennen und damit die Umlaufmenge zusätzlich zu verknappen.
Der Burn-Prozess soll insgesamt zwei Wochen in Anspruch nehmen. Die Tatsache, dass es ein geringeres Angebot gibt, kann Terra allerdings aktuell nicht aus der Patsche helfen. Denn LUNA schreibt zusammen mit dem restlichen Markt rote Zahlen.
Da juristische Auseinandersetzungen in der Regel Zeit in Anspruch nehmen, dürfte die größte Bedrohung für Terra und MIR im Augenblick eher ein schwacher Bitcoin-Kurs sein.
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