Recht

Cryptopia: Insolvenzverwalter bestellt

Cryptopia Insolvent

Herber Rückschlag

Die neuseeländische Exchange kündigte an Grant Thornton als Insolvenzverwalter bestellt zu haben. Das Unternehmen wird zwar nicht direkt abgewickelt, dennoch soll der Verwalter einen Bericht erstellen, um Außenstände der Firma sichtbar zu machen. Außerdem soll damit auch geklärt werden, ob das Unternehmen noch wirtschaftlich tragbar ist.

Der Handel wird ausgesetzt und damit bleibt die Börse zwar erreichbar, ist aber im Prinzip geschlossen. Anscheinend gelang es nicht das Vertrauen der Kunden wiederherzustellen und das alte Handelsvolumen wieder zu erreichen. Da eine Exchange von den Gebühren auf den Handel lebt, kommt diese Gesamtentwicklung nicht überraschend.

Bis das Unternehmen vollständig abgewickelt werden könnte, kann es Wochen, wenn nicht sogar Monate dauern.

Erster schlimmer Hack in 2019

Cryptopia war das Ziel eines Hacks und die erste Exchange, die im Jahr 2019 von einem Verbrechen betroffen wurde. Besonders schlimm ist der Umstand, dass es viele kleine Projekte hier ihr zu Hause hatten. Denn Cryptopia war eine der wenigen Exchanges, die solchen Projekten einen angemessenen Handelsplatz verschaffen konnten.

Die Exchange blieb über Wochen hinweg geschlossen, bis die neuseeländische Polizei ihre Ermittlungen vor Ort abschließen konnte. Danach brauchte man lange für eine Neueröffnung, bei der die entsprechenden Handelspaare nur nach und nach wieder eingeführt wurden. Zuletzt erreichte die Exchange nur ein Handelsvolumen von wenigen Bitcoin pro Tag.

Wer tritt die Nachfolge an?

Noch ist nicht das Ende aller Tage. Für viele Trader von Nischencoins ist Tradeogre eine neue Heimat geworden. Wer allerdings hinter dieser Exchange steckt, ist nicht wirklich bekannt. Das Hosting der Seite läuft anonym und der Support wird über Twitter abgewickelt. Das dürften allerdings Standards sein, die kritischen Verbrauchern nicht genügen werden.

So wichtig es auch sein mag, dass die Handelsplätze für kleine Projekte nicht aussterben, darf dies nicht zu jedem Preis geschehen. Cryptopia war und ist ein legitimes Unternehmen. Diese Legitimität ist grade für die angesprochene Gruppe von Projekten sehr wichtig. Wenn Cryptopia endgültig schließen sollte, dann ist man auf einen würdigen Nachfolger angewiesen.

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