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Ist Facebooks GlobalCoin der Bitcoin Killer?

Bitcoin-Münze auf Lüftergitter
© Michaela Richter, Bitcoin-Kurier

Viele Gerüchte

Seit Dezember letzten Jahres rankten sich Gerüchte und Spekulationen rund um Facebooks Projekt. Für eine Weile war sogar im Gespräch, dass man sich der Infrastruktur von Stellar bedienen wolle, dann kursierte das Gerücht man wäre eher an Cardano interessiert. Nachdem sich nichts davon bestätigt hatte, machte Anfang Mai 2019 eine erste Enthüllung die Runde.

Das Projekt soll den Codenamen „Libra“ tragen und eine Firma mit ähnlichem Namen hat ihren Sitz in der Schweiz. Schnell war in der Medienlandschaft klar, dass es sich um einen Stablecoin handeln muss, der auf WhatsApp und Facebook Verwendung finden wird. Doch auch diese Interpretation der wenigen Fakten kam aus der Gerüchteküche.

Nun ist ein neuer Bericht aufgetaucht, diesmal von der BBC und diese hat bekanntlich einen anderen Ruf und vor allen Dingen eine sehr viel höhere Reichweite.

Was gibt es Neues?

Nun hat die kommende Kryptowährung auch einen Namen, denn hinter dem Projekt „Libra“ verbirgt sich GlobalCoin. Anscheinend wird es tatsächlich ein Stablecoin und es wurde auch ein Datum für den Release genannt. Im ersten Quartal 2020 soll das Produkt angeblich an den Markt gehen.

Schwierigkeiten sieht man insbesondere bei der Regulierung, denn wenn Facebook einen GlobalCoin ausgibt, dann steht das Unternehmen in einer anderen Verantwortung, als ein dezentralisiertes Projekt. Angeblich soll Mark Zuckerberg mit dem Chef der Bank of England bereits darüber gesprochen haben, wie man die regulatorischen Hürden am besten meistert.

Potentielle Gefahr für Bitcoin

Obwohl es keiner ausspricht und viele Bitcoin Maximalisten es wahrscheinlich für unmöglich halten, Facebook hat eine vergleichsweise riesige Reichweite. Das Interesse einen eigenen Bezahldienst zu etablieren dürfte extrem hoch sein, denn der Anreiz ist für den Konzern gigantisch.

Jeder Nutzer des eigenen Systems würde eine Menge wertvoller Daten liefern. Und Daten sind das Geschäft von Facebook. Das Unternehmen könnte unmittelbaren Zugriff auf alle Art von Daten der Finanzströme seiner Nutzer nehmen. Ab einer gewissen Größenordnung des Datenmaterials könnte man dann auch das auswerten, was außerhalb der eigenen Blockchain passiert, weil man entsprechende Rückschlüsse ziehen kann. Außerdem könnte man auf Dauer sehr gut an Gebühren verdienen, sofern der Coin auch außerhalb der eigenen Kanäle Anklang findet.

Wettrennen um die Adoption

Es gibt einen nahezu schon ewig andauernden Streit, was Bitcoin überhaupt ist. Die einen sehen darin ein Zahlungsmittel. Andere das neue Gold um Werte aufzubewahren. Egal wo man sich positioniert, die Verbreitung ist entscheidend.

Einer der größten Anwendungsfälle für Bitcoin ist immer noch die Spekulation und damit letztlich der Zugewinn gegenüber klassischen Fiat Währungen. Auf diesem Weg findet Bitcoin aber nur eine relativ schleichende Verbreitung. Das Projekt von Facebook hat das Potential wie eine Bombe einzuschlagen.

Denn ein Stablecoin, der schlagartig hunderte Millionen Nutzer erreicht, braucht nur noch genügend Akzeptanzstellen und er ist praktisch schon ein Erfolg.

Technische Details sind entscheidend

Solange keine konkreten Daten über GlobalCoin bekannt sind, ist eine Folgenabschätzung spekulativ. Sofern es sich um einen zentralisierten Stablecoin handeln sollte, könnte er zwar eine höhere Verbreitung finden, aber dezentralen Kryptowährungen wie Bitcoin nicht gänzlich den Rang ablaufen.

Anders sähe es jedoch aus, wenn Facebook GlobalCoin dezentral gestallten würde. In diesem Fall träfen die bekannten Vorteile klassischer Kryptowährungen auf eine gigantische Marketingmaschine. Im Moment scheint dies jedoch unwahrscheinlich zu sein, denn es gibt bereits genügend Kryptowährungen, die man anstelle eines eigenen Projektes hätte integrieren können. Allen voran Bitcoin.

Einen Kaffee bitte

Der viel beschworene Kaffee könnte nächstes Jahr mit GlobalCoin bezahlbar sein. Zusammen mit Käufen innerhalb von Apps oder Onlineshops. Ob GlobalCoin Fluch oder Segen für den gesamten Markt und die Industrie wird, muss sich noch in Zukunft zeigen.

Erstmal muss er überhaupt erscheinen und bis dahin ist auch Bitcoin hoffentlich ein ganzes Stück weiter in seiner Entwicklung.

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